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Das Marktumfeld hellt sich für Partners Group auf; Accelleron feiert mit Uralt-Technologie Erfolge; Burckhardts Energielösungen sind gefragt.
Frank Goldfinger
Schöne Aussichten: Die Aktien der von Steffen Meister (im Bild) und David Layton geführten Partners Group dürften schon bald steigen.
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So richtig zu überzeugen vermochten die Vorabresultate der Partners Group für das erste Halbjahr nicht. Zwar beliefen sich die Kapitalzusagen von Kunden auf 11,1 Milliarden Dollar, der auf Anlagen im Privatmarktsegment spezialisierte Zuger Asset Manager verwaltete per Mitte Jahr 149 Milliarden an Vermögen. Auch die neun Milliarden Dollar, die neu investiert wurden, oder die gleich hohe Summe, die aus Beteiligungsverkäufen angefallen ist, nehmen sich gewaltig aus. Dennoch liegen die Devestitionen noch deutlich unter früheren Spitzenwerten. Über die Ertragslage wird am 3. September berichtet.
Unverkennbar ist dafür, dass sich das Marktumfeld laufend verbessert. Auch VR-Präsident Steffen Meister (54) und CEO David Layton verströmen Optimismus. Zu Recht, denn je mehr sich die Börsenstimmung aufhellt, desto gewinnbringender kann die Partners Group ihre Beteiligungen versilbern. Und da wartet einiges auf den Exit: «Unsere kurzfristige Transaktionspipeline mit thematisch ausgerichteten Investitionen ist über alle Anlageklassen hinweg voll», sagt Layton. Den positiven Ausblick untermauert auch, dass die Nachfrage nach Anlagen im Privatmarkt noch zunehmen wird.
Frank Goldfinger ist der anonyme Börsenspezialist der BILANZ.
Schreiben Sie ihm an: bahnhofstrasse@bilanz.ch
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An der Börse haben die besseren Aussichten kaum Widerhall gefunden: Die Aktien bewegen sich seit fünf Monaten um 1200 Franken herum – 27 Prozent unter dem Höchst von 2021. Schon bald aber dürften sie aus dieser Trading-Range nach oben ausbrechen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 27 für dieses und 22 für nächstes Jahr sind die Aktien nicht überteuert. Attraktiv ebenso die für 2024 geschätzte Dividendenrendite von 3,5 Prozent.
«Wer Aktien mit defensivem Charakter und einer schönen Dividendenrendite sucht, sollte sich an Accelleron halten», schrieb ich im Februar 2023. Nun haben sich die Titel noch besser entwickelt als erwartet: plus 100 Prozent innert 18 Monaten. Der von ABB abgespaltene Hersteller von Turboladern und Einspritzsystemen schlägt sich denn auch bestens. Nach guten Resultaten für 2023 sind ebenso für dieses Jahr Spitzenzahlen zu erwarten. Jüngst wurde für das erste Semester ein Umsatzplus von 15 Prozent bekannt gegeben und die Wachstumsprognosen für 2024 deutlich erhöht.
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Dabei sind Turbolader, mit denen sich die Effizienz von Verbrennungsmotoren um ein Mehrfaches steigern lässt, eine Technologie von gestern – es gibt sie schon seit über hundert Jahren. Doch im Schiffsbau oder im Energiesektor sind sie nicht zu ersetzen. Andererseits weisen Turbolader eine hohe Unterhaltsintensität auf. Was wiederum die Kassen des Nischenplayers aus Baden AG zusätzlich klingeln lässt: 75 Prozent der Einnahmen stammen aus dem Servicegeschäft.
Das kurzfristige Kurspotenzial ist nach dem Höhenflug begrenzt, das KGV für nächstes Jahr stellt sich auf 24. Auf mittlere Sicht jedoch bleiben die Aktien attraktiv – nicht zuletzt aus Renditegründen. Die geschätzte Dividendenrendite für 2025 ist zwar auf 3,0 Prozent geschmolzen. Doch bis zu 70 Prozent vom Gewinn sollen an die Aktionäre fliessen. Ich bleibe bei meiner Einschätzung vom Februar 2023.
Überraschender Wechsel an der Spitze von Medartis: Im November löst Matthias Schupp (59) den bisherigen CEO Christoph Brönnimann (58) ab. Schupps primäre Aufgabe wird es sein, die Medizinaltechnikfirma endlich in ertragsstarke Gewässer zu segeln. Unter Brönnimann ist Medartis zwar rasant gewachsen. Auf der Strecke blieben dagegen die Erträge. 2023 erreichte das Ebit unbefriedigende 9,1 Prozent der Verkäufe, als Gewinnmarge blieben dürftige 0,3 Prozent.
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Als Straumann-Topmann bringt Schupp das dafür nötige Rüstzeug mit. Allerdings dürfte es lange dauern, bis die Orthopädiefirma anständige Resultate ernten wird. Die Aktien haben sich von ihrem Absturz – ein Kursverlust von 57 Prozent zwischen März und September 2022 – nie mehr richtig erholt. Daran dürfte sich wohl so schnell nichts ändern. Zumal die Titel mit einem satten KGV von 95 für dieses und 65 für kommendes Jahr bewertet sind.
Die Analysten haben sich vom Jahresabschluss 2023/24 von Burckhardt Compression einiges versprochen. Und ihre Erwartungen wurden noch übertroffen: Der Umsatz stieg um 18 Prozent, Ebit und Gewinn zogen um je 28 Prozent an. Das Winterthurer Unternehmen liegt im Trend: Burckhardt ist der führende Anbieter von Kompressorsystemen. Damit lässt sich beispielsweise Erdgas unter Hochdruck verflüssigen und so transportfähig machen, ein im Zeichen des Ukraine-Konflikts gefragtes Verfahren. Wachstumsmärkte sind auch Kompressoren für Biogas, Wasserstoff oder für den Bau von Solarzellen. Abgerundet wird das Angebot mit Servicediensten. Der zuvor starke Auftragseingang allerdings normalisiert sich zusehends. Doch der Markt bleibt attraktiv, die Gewinnmargen hoch.
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Aktien von Firmen, die nachhaltige Energielösungen anbieten, stehen auf der Beliebtheitsskala der Anleger zuoberst. So kann es nicht verwundern, dass die Valoren auf historischem Höchst notieren. Dennoch bieten sie weiteres Kurspotenzial. Darauf weist auch ein moderates KGV von 20 für 2025 hin. Riesige Kurssprünge dagegen sind nicht zu erwarten. Die Valoren eignen sich vielmehr für auf Stabilität bedachte Investoren.
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