Guten Tag,
Längst nicht alle Chefs, die vor einem Jahr demütig wegen Corona auf Geld verzichten wollten, haben nun auch tatsächlich weniger erhalten.

Bastian Heiniger,
Florence Vuichard
Lohngewinner: GE-Boss Larry Culp, ABB-Chef Björn Rosengren, Ex-UBSChef Sergio Ermotti und sein Nachfolger Ralph Hamers (v.l.).
Getty Images/Joseph Khakshouri für BILANZ/Keystone/ZVGEr war einer der ersten Manager, die für Lohnverzichte geweibelt hatten: General-Electric-Chef Larry Culp. Schon im März 2020 kündigte er vollmundig an, für das Restjahr auf sein zweistelliges Millionengehalt zu verzichten. Schlechter ging es ihm deshalb trotzdem nicht: Denn gleichzeitig sicherte er sich im Krisenjahr, in dem weltweit und auch in der Schweiz Tausende GE-Jobs gestrichen wurden, einen Bonus von stolzen rund 47 Millionen Dollar, da der Aktienkurs mindestens einen Monat lang über der 10-Dollar-Marke lag. Bekommen wird Culp seinen Bonus allerdings erst 2024 in Form einer Aktienauszahlung.
Mit leicht kleineren Summen muss sich ABB-Chef Björn Rosengren begnügen. Wie vor einem Jahr angekündigt, spendete die Konzernleitung während eines halben Jahres zehn Prozent ihrer Vergütung für Covid-betroffene Angestellte. Dennoch kam Rosengren auf ein Salär von stattlichen 9,1 Millionen Franken. Zum Vergleich: Sein Vorgänger Ulrich Spiesshofer verdiente 2018 alles in allem 8,5 Millionen Franken. Trotz Corona-Spende steht Rosengren also besser da.
Aber nicht so viel besser als Ralph Hamers, der in punkto Lohnerhöhung neue Massstäbe setzt: Er hat im Corona-Jahr 2020 sein Salär quasi versechsfacht – und das nur dank seines Umzugs von den Niederlanden in die Schweiz: Verdiente er zuvor als ING-Chef weniger als 2 Millionen pro Jahr, hat ihm die UBS für vier Monate satte 4,2 Millionen Franken ausbezahlt, davon rund 3 Millionen als Bonus.
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