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Nach der CS fahnden die Berater von Egon Zehnder auch für den Marktführer nach dem neuen Präsidenten. Eine schnelle Lösung ist kaum zu erwarten.
ZEHN JAHRE DABEI: UBS-Präsident Axel Weber hat seinen Abtritt auf April 2022 angekündigt.
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Den Präsidenten der einen Grossbank haben die Berater vom Zürichberg gefunden, jetzt läuft die Suche nach dem nächsten Präsidenten: Nach António Horta-Osório bei der CS soll Egon Zehnder auch den neuen UBS-Kapitän aufspüren – Axel Weber hat seinen Abschied fürs nächste Jahr angekündigt.
Interessenskonflikte sieht die Firma nicht. Während sie sich bei exekutiven Mandaten im Fall einer direkten Konkurrenzsituation für einen Kunden entscheidet, ist sie bei VR-Mandaten entspannter.
Das CS-Mandat verdankte Egon Zehnder ohnehin einer speziellen Konstellation. Weil Vizepräsident Severin Schwan einen frischen Blick wollte, kam der vom damaligen Präsidenten Urs Rohner gepflegte Headhunter Heads nicht zum Zug. Schwan setzte auf den sicheren Wert Zehnder.
Bei der UBS berät Zehnder-Mann Clemens Hoegl dagegen seit Jahren Präsident Weber, und für Vizepräsident Jeremy Anderson, der im Nominierungskomitee die Suche steuert, war ein Wechsel kein Thema.
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Im Vergleich zur CS hat bei der UBS das Thema Swissness mehr Gewicht. Da der Holländer Ralph Hamers noch nicht als ausreichend helvetisiert gilt, wäre ein Chairman mit Schweizer Background erwünscht.
AUF DER SUCHE: Zehnder-Berater Clemens Hoegl (Bild) und Vizepräsident Jeremy Anderson suchen den Nachfolger.
PDAUF DER SUCHE: Zehnder-Berater Clemens Hoegl (Bild) und Vizepräsident Jeremy Anderson suchen den Nachfolger.
PDDas Problem: Es gibt kaum Kandidaten. Natürlich muss der ewige Philipp Hildebrand auf der Liste stehen, doch Weber gilt nicht als Freund dieser Lösung. Ex-Chef Sergio Ermotti ist bei der Swiss Re versorgt, der heutige UBS-Schweiz-Präsident Lukas Gähwiler gilt wiederum als zu schweizerisch.
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Derzeit spricht deshalb viel dafür, dass das Nominierungkomitee Fachkompetenz höher gewichtet als Nationalität. Auch achtet die Finma nach den CS-Desastern stärker auf Bank-Know-how.
...Salär bringt das UBS-Präsidium in normalen Jahren – es ist das höchstbesoldete nicht-exekutive Bankenamt der Welt.
Die Chancen für einen Bankprofi wie etwa Ex-Unicredit-Chef Jean Pierre Mustier steigen dadurch. Eine schnelle Lösung scheint jedoch nicht anzustehen – formal ist bis Mitte März Zeit. Eine Option bleibt, dass Weber noch ein Jahr anhängt, sollte der passende Kandidat nicht sofort verfügbar sein.
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Bei der drittgrössten Bank ist Zehnder übrigens nicht im Einsatz. Die Suche für den neuen Raiffeisen-Präsidenten soll bei Oliver Berger von Witena liegen.
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