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Grieder hat neuen Standort an der Zürcher Bahnhofstrasse in Sicht

Das traditionsreiche Modehaus bleibt an der Zürcher Bahnhofstrasse. Bis spätestens 2024 soll es ein paar Häuser weiter ziehen.

Bastian Heiniger

Grieder Zürich Paradeplatz

Grieder-Haus: Seit mehr als hundert Jahren verkauft Grieder in dem Haus im gotischen Baustil beim Zürcher Paradeplatz noble Mode.

Keystone

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Es ist eines der prägendsten Gebäude an der Bahnhofstrasse. Bekannt ist es in Zürich gemeinhin als Grieder-Haus. Seit 1913 stattet das gleichnamige Modegeschäft zahlungskräftige Kundschaft aus. Im Juni jedoch wurde klar, dass die Zeit bald abläuft und Grieder bis spätestens Ende 2024 die Räumlichkeiten verlassen muss. Das Bundesgericht hatte eine Mieterstreckung abgewiesen.

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Ein harter Schlag zwar für Pierre Brunschwig, CEO und Mitinhaber der Brunschwig Holding, die den Genfer Modehauskonzern Bongénie Grieder mit schweizweit 15 Luxusboutiquen besitzt. Allerdings hat er ihn anscheinend rasch weggesteckt. Recherchen zeigen, dass Grieder offenbar eine neue Lokalität gefunden hat. Dies sogar an der Bahnhofstrasse, wo adäquate und freie Flächen trotz gegenwärtiger Krise nach wie vor spärlich sind.

Und zwar soll das Modegeschäft vom Paradeplatz in Richtung See an die Bahnhofstrasse 3 ziehen. Bongénie Grieder äussert sich dazu nicht, bestätigt aber, eine «Möglichkeit» in Aussicht zu haben, die noch nicht finalisiert sei.

Einzug wahrscheinlich spätestens 2024

Bei der Genossenschaft Baugarten Zürich, die das momentan zwischengenutzte Gebäude besitzt und es bis spätestens 2024 umbauen lässt, heisst es, sie könnten den Einzug von Grieder weder bestätigen noch dementieren.

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Für Kenner der Bahnhofstrasse ist die Sache ausgemacht: Laut Immobilienvermittler Marc-Christian Riebe zieht Grieder sehr wahrscheinlich spätestens 2024 in das Gebäude ein. «Ich gehe davon aus, dass sie die gesamte Liegenschaft nutzen werden», sagt er.

Zweieinhalb Millionen Franken Mietzins

Den Mietzins schätzt er auf zwei bis zweieinhalb Millionen Franken pro Jahr. Etwa gleich viel also, wie Grieder am alten Standort zahlt, weil sie dort laut Riebe von einem «sehr alten Mietvertrag» profitieren und der langjährige Untermieter Louis Vuitton den Grossteil der Gesamtmiete beisteuerte. Zumindest bis 2014.

Damals kaufte die Swatch Group das Gebäude der Credit Suisse ab. 2016 kündigte der Uhrenkonzern wegen Eigenbedarf den Vertrag mit Grieder auf Ende 2024. Was Swatch-Chef Nick Hayek an dem Standort konkret vorhat, ist noch unklar.

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