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Milliardär Hansjörg Wyss: «Gutes tun ist nicht so einfach»

Er ist der grösste Schweizer Spender: Mehr als drei ­Milliarden Dollar hat Hansjörg Wyss bereits vergeben. Doch es ist ein schwieriges Geschäft.

Dirk Schütz

Kunstmäzen und Unternehmer Hansjörg Wyss, der heute für sein Lebenswerk ausgezeichnet wird im Kursaal Interlaken© Franziska Scheidegger

Der Berner Hansjörg Wyss formte einen Weltmarkt-Player und gibt jetzt sein Vermögen an die Gesellschaft zurück. Auszeichnungen gab es viele: Hier ein Bild von der Preisverleihung 2017 als «Master Entrepreneur» der Wirtschaftsberatung EY.

Franziska Scheidegger

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Hansjörg Wyss lacht. «Mir geht es immer gut», empfängt uns der 85-Jährige per Videocall. Er sitzt in seinem Haus auf einer Insel im US-Bundesstaat Maine, umgeben von üppiger Baumpracht. Die Corona-Zeit habe auch Vorteile: weniger Reisen, mehr Bewegung, mehr Zeit für Bücher. Aber die Situation in den USA sei schon belastend: «Trump hat die Pandemie miserabel gemanagt.» Jetzt ist der Präsident bald weg – doch das ist heute nicht unser Thema. Es geht um Grösseres: Wie geht ein Multimilliardär verantwortungsvoll mit seinem Vermögen um?

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Herr Wyss, Sie haben am 14. Juni 2012 Ihre Firma Synthes an Johnson & Johnson verkauft und mit einem Schlag mehr als zehn Milliarden Dollar überwiesen bekommen – einen der grössten Beträge an eine Einzelperson in der Schweizer Wirtschaftsgeschichte. Was ist das für ein Gefühl, wenn plötzlich so ein gigantischer Betrag auf dem eigenen Konto landet?
Den Betrag selbst kann man nicht ermessen, das ist zu abstrakt. Ein Freund hat mich beraten, dass ich mit drei, vier Banken reden muss, bevor dieses grosse Geld bei mir ankommt. Da war ich sehr gut vorbereitet.

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Haben Sie mehr als eine Flasche Champagner getrunken?
Solche Sachen muss man nicht feiern. Ich habe immer eine gute Flasche Wein gehabt. Es ist ja auch kein Unterschied: Vorher war das Geld in der Firma, jetzt lag es auf der Bank.

Haben Sie sich keine grossen Anschaffungen gegönnt?
Das Einzige ist: Ich will mein Geld anschauen. Ich habe mir eine wunderschöne kleine Bildersammlung gekauft, die niemand kennt. Es sind Spitzenbilder mit Museumsqualität, von 1880 bis zeitgenössisch. Die hängen in meiner Wohnung. Da brauche ich keine weissen Handschuhe, um sie von einem Zimmer zum anderen zu tragen.

Grosser Geber

Hansjörg Wyss (85) wuchs in einfachen Verhältnissen in Bern auf, studierte an der ETH und in Harvard – und machte aus der Medizinaltechnikfirma Synthes einen Weltmarkt-Player. 2011 verkaufte er sie für 21,3 Milliarden Dollar an Johnson & Johnson, sein Anteil brachte ihm über zehn Milliarden ein. Wyss lebt seit vier Jahrzehnten in den USA, pflegt aber ein enges Verhältnis zur Heimat. Als einziger Schweizer ist er Mitglied der «Giving Pledge», jenes Clubs von Milliardären, die mindestens die Hälfte ihres Vermögens spenden wollen. Sein Reichsten-Porträt finden Sie hier.

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Wenige Monate nach dem Verkauf von Synthes traten Sie 2013 dem exklusivsten Club der Welt bei: Der «Giving Pledge» – jener Vereinigung von Milliardären, die sich verpflichtet haben, die Hälfte ihres Vermögens zu spenden, gegründet von Bill Gates und Warren Buffett. Heute sind dort mehr als 200 Milliardäre dabei – und Sie sind bislang der einzige Schweizer.
Die «Giving Pledge» war für mich das Einfachste, was ich je unterschrieben habe. Der Grossteil meines Vermögens liegt schon jetzt in der Wyss Stiftung in Washington, und der Rest wird auch dorthin gehen, wenn ich nicht mehr lebe. Weil mein Testament das vorsieht, habe ich die Giving Pledge schon seit Jahren erfüllt.

Warum sind Sie bis zum heutigen Datum der einzige Schweizer?
Das weiss ich nicht, und es wundert mich auch. Ich verstehe nicht, dass nicht mehr reiche Schweizer unterschreiben. Sie wollen doch hoffentlich sehen, dass mit ihrem Geld etwas Gutes gemacht wird – und nicht allein mit Private Equity noch mehr Geld verdienen.

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Der einstige Stahlbaron Andrew Carnegie, mit seinem 1889 erschienenen Buch «The Gospel of Wealth» der geistige Vater der «Giving Pledge», gab zu Lebzeiten sogar 90 Prozent seines Vermögens an die Gesellschaft zurück.
Das war damals eine andere Situation. Carnegie sah, dass das US-Schulsystem im 19. Jahrhundert einer grossen Investition bedurfte, und hat dann in ganz Amerika Bibliotheken gespendet. Er konnte sein ganzes Vermögen weggeben, nachdem er sich ein Riesenschloss in Schottland gebaut hatte. Aber 90 Prozent meines Vermögens zu Lebzeiten auf sinnvolle Art wegzugeben, ist schwierig. Alle meine Verwandten und Freunde haben schon Geld von mir bekommen. Für meine Tochter habe ich schon in jungen Jahren einen Trust gegründet, dessen Vermögen sie im Alter von 35 Jahren beziehen konnte. Alle Menschen, mit denen ich eine engere Beziehung hatte, jede der lieben Frauen, mit denen ich zusammenlebte, sind fürs Leben abgesichert. Das ist für mich einfach selbstverständlich. Ich will mich am Morgen beim Rasieren anschauen und sagen dürfen: «You never treated anybody badly.»

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Vor fünf Jahren schätzte «Forbes» Ihren gesamten Spendenbetrag auf 1,1 Milliarden Dollar. Wie viel ist es heute?
Sicher mehr als drei Milliarden Dollar.

Damit sind Sie mit Abstand der grösste Spender der Schweiz. Wie gehen Sie vor?
Ich gebe pro Jahr im Schnitt zwischen 200 und 400 Millionen Dollar, je nach Projekten, dazu kommen einmalige Sonderzahlungen. Aber es ist schwierig. Wir geben kein Geld an eine wohltätige Organisation, ohne genau eine Strategie zu besprechen, wie das Geld eingesetzt wird. Zum Teil finden wir Organisationen, die genau das machen wollen, was wir beeinflussen möchten, dann sagen wir: O.k., wir unterstützen euch, wenn ihr ein oder zwei Dinge anpasst. Dann schliessen wir einen Zwei- oder Drei-Jahres-Vertrag ab. Dafür habe ich ein eigenes Team.

Wie setzen Sie Ihre Schwerpunkte bei den Spenden?
Ich engagiere mich in zwei Bereichen: Umwelt und Soziales. Für beide Bereiche haben wir ein eigenständiges Board, das zwei Mal im Jahr tagt und die grossen Richtlinien festlegt.

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Warum liegt Ihnen gerade der Umweltschutz so am Herzen?
Die Bevölkerungszunahme ist noch immer riesig, vor allem in Afrika und Asien. Wenn diese Länder nicht darauf reagieren, wird die Welt einfach zerstört werden. Wir holzen die Wälder ab, wir zerstören die Artenvielfalt, wir vergiften die Umwelt. Wenn wir so weitermachen, haben wir in 500 Jahren keine Welt mehr.

Es gibt sehr viele Umweltprojekte. Was macht Ihres so besonders?
Unser grösstes Projekt ist «Land Protection», also der Schutz bedrohter Flächen rund um die Welt. Dafür habe ich ein eigenes Team von sechs Mitarbeitern in Colorado, das mit vielen Gruppen weltweit zusammenarbeitet. Da kaufen wir oft Privatland, das wir dann an Naturschutz-Organisationen übertragen. Am liebsten haben wir es aber, wenn wir das Geld an eine lokale Provinz oder einen Staat geben können. In Argentinien etwa gehören alle unsere Projekte der Nationalpark-Organisation der Regierung.

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Ist die Korruption in Staaten wie Argentinien nicht viel zu gross?
Ja, das Land ist korrupt, aber sie haben eine Nationalpark-Organisation, die funktioniert und die von allen Regierungen trotz der vielen Wechsel unterstützt wird. Nach drei oder vier Jahren muss man wieder Geld geben, aber das sind dann vor allem Unterhaltszahlungen. In Ländern wie Peru, wo die Regierung viele Gebiete in den Quellgebieten des Amazonas zu Schutzgebieten erklärt hat, müssen wir dagegen während Jahrzehnten permanent Geld geben für Landschutz und den Kampf gegen illegale Goldminen, Erdölbohrungen und Abholzungen. Dazu haben wir einen Vertrag mit der Regierung, aber auch da müssen wir genau darauf achten, dass das Geld effizient eingesetzt wird. Man darf nicht 500 Millionen Dollar auf einen Schlag geben, nur weil man sein ganzes Geld während seiner Lebenszeit loswerden will. Da würde man falsche Anreize schaffen.

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Und die sozialen Projekte? Wo liegen da Ihre Schwerpunkte?
Wir engagieren uns für zahlreiche soziale Projekte in den USA, von denen viele gar nicht bekannt sind, weil ich mich nicht offen politisch engagieren will. Ich habe beispielsweise ein Projekt «Equality for Women». Da geht es vor allem um das Recht auf Abtreibung, da arbeiten wir mit vielleicht 20 Organisationen zusammen, auch in sechs Staaten in Südamerika: Wenn ein Staat ein schreckliches Urteil gegen Abtreibung erlässt, brauchen die Organisationen Geld, um dagegen zu kämpfen. Wir arbeiten eng mit der American Civil Liberties Union (ACLU) zusammen und geben so viel Geld wie nötig, um die besten Anwälte zu bezahlen, um diese fürchterlichen Gesetze umzustossen. Wir gewinnen 99 Prozent der Fälle. Oder der Mindestlohn: Der beträgt in den USA 8 Dollar pro Stunde. Aber unter 15 Dollar kann man nicht leben. Das bekämpfen wir.

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Wie organisieren Sie das?
Wir haben in der Wyss Foundation mindestens 150 Charity-Projekte am Laufen. Dafür haben wir 40 Mitarbeiter in Washington. Im Top-Management sind alles Frauen, geführt wird die Stiftung von einer Absolventin der Harvard Law School, die zuvor am Supreme Court gearbeitet hat und die Nummer 2 in der Rechtsabteilung des Innenministeriums war. Und Frauen werden bei mir gleich gut bezahlt wie Männer – das ist leider noch nicht überall der Fall, auch in der Schweiz nicht.

Im Vergleich zu Ihren grossen Projekten in den USA und Südamerika wirkt Ihr Engagement in Ihrer Heimat fast bescheiden.
Ich spende dort seit etwa 15 Jahren, aber es ist in der Tat deutlich weniger als in Amerika. Wir haben in Genf das «Wyss Institute for Neuroscience» gegründet, zusammen mit der EPFL, da habe ich 120 Millionen Franken gegeben. Dann habe ich in Zürich die ETH und die Universität zu einer Zusammenarbeit in der transnationalen Forschung bringen können und dafür einen gemeinsamen Akzelerator namens «Wyss Zurich» gegründet Da habe ich gerade eine zweite Tranche von 110 Millionen Franken gespendet. Und in Bern geben der Kanton und ich je 100 Millionen Franken für die «Wyss Academy» – ich bin sehr gespannt, wie sich das entwickelt. Dann geht auch noch Geld in die Beyeler Stiftung, und es erreichen mich auch kleinere Anfragen: Ein Verein in Basel Land etwa will eine Schule in Nepal bauen, da gibt man 50 000 Franken. Im Schnitt spende ich in der Schweiz 40 bis 50  Millionen Franken pro Jahr. Was ich hier ausgebe, ist also nicht gross.

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Sie spenden auch direkt an Forscher, wenn Sie überzeugt sind.
Es gibt 20 Professuren in meinem Namen und sechs oder sieben «Wyss Houses». Aber das habe ich nie an die grosse Glocke gehängt. Ich hatte letztens eine Operation. Den Chirurgen, der mich operiert hat, kannte ich vorher nicht. Aber dann fand ich heraus, dass er auch drei Freunde von mir operiert hat und absolut brillant ist. Er hatte schon eine Spende von einer Million von einem Autohändler erhalten, der ebenso begeistert war wie ich. Da habe ich ihm eine zweite Million gegeben für sein Institut. Jetzt muss er nicht mehr jeden Tag operieren, sondern kann sich vertieft den komplizierten Fällen widmen. So habe ich viele Lehrstühle an Persönlichkeiten gegeben, die ich bewundere.

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Platz 10: Charlene de Carvalho-Heineken
Vermögen: 13,5 Milliarden Franken (2019: 14,5 Milliarden)

Die erfolgreichste Bierbrauerin der Welt beklagt aktuell einen quälenden Kater, ausgelöst durch die Corona-Pandemie mit der weltweit von Behörden angeordneten Schliessung von Bars und Diskotheken sowie Sperrung von Zuschauertribünen bei sämtlichen Sportevents.

Keystone

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Wie verwalten Sie Ihr Vermögen?
Ich bin nicht an den Aktienmärkten aktiv, mit Ausnahme von ein paar kleineren Fonds. Die Börse ist längst zur Lotterie geworden, deshalb lässt sich das nicht vernünftig steuern. Hier in den USA habe ich das kleinste Family Office der Welt: Drei Personen – ein Vater, ein Sohn und ein Angestellter. Sie kommen mit Anlagevorschlägen. Der Vater war einer der besten Professoren an der Harvard Business School, sein Sohn ist Ende 50 und hat Riesenerfahrung als Consultant und als Financial Analyst. Wir investieren direkt in Firmen, entweder als Minderheitsaktionär oder gleich als Eigentümer. Ein Viertel meines Vermögens habe ich zudem zusammen mit einem Privatmann direkt in sieben, acht Firmen investiert.

Und in der Schweiz?
Da mache ich nur kleinere Investments, wie jetzt bei der Bank am Bellevue oder früher der Biotech-Firma Molecular Partners. Das läuft dann meist über persönliche Kontakte.

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««Es ist schwieriger zehn Milliarden sinnvoll auszugeben, als sie zu verdienen.»»

Was ist schwieriger: Zehn Milliarden zu verdienen – oder sie sinnvoll auszugeben?
Sie sinnvoll auszugeben, ist zehn Mal schwieriger. Der verdammte Haufen wächst und wächst (lacht). Die Gefahr im Spendengeschäft ist doch, und das sieht man gerade bei den grossen Stiftungen: Die Manager machen, was sie wollen, und zahlen sich dafür viel zu hohe Löhne aus. Deshalb ist es so schwierig, das Geld wirklich sinnvoll wieder loszuwerden.

Sie könnten das Geld selbst ausgeben – Objekte des Genusses gibt es zuhauf.
Ich bin hier gerade in meinem Haus auf einer Insel in Maine, mit meiner Frau, einer amerikanischen Schriftstellerin und Malerin. Wir haben oben ein Schlafzimmer, da haben wir riesige Glasflächen mit Blick auf die Bäume, und unten gibt es einen grossen Raum mit zwei grossen Cheminées aus Granit, und ein Besuchszimmer. Das reicht mir vollständig. Ich brauche doch nicht 14 Zimmer in Aspen in einem Haus, in dem ich nie bin.

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Und andere Luxusobjekte – Autos, Yachten, Weingüter?
Autos und Yachten interessieren mich nicht. Und ja, ein Weingut habe ich. Ich habe vor 20 Jahren in Kalifornien mit dem Weinbau begonnen und bis jetzt noch keinen Rappen verdient. Das Gut heisst «Halter Ranch», benannt nach dem Mädchennamen meiner Mutter. Dort mache ich einen tollen Cabernet Sauvignon für 50 Franken, den Sie in der Schweiz im Wy-Huus Grenchen kaufen können. Ich kaufe doch nicht eine Flasche Château Margaux für 1200 Franken, die nicht besser ist als eine 80- oder 100-Franken-Flasche. Man kann keine Weine so gut machen, dass sie 1500 Franken wert sind. Alle haben die gleiche Qualität Trauben. Ich habe nie etwas davon gehalten, mit dem Geldausgeben zu protzen.

Wie können Sie sicherstellen, dass Ihre Stiftung auch nach Ihrem Ableben so effizient funktioniert wie heute?
Das kann man nicht. Man kann seinen Top-Leuten sagen: Ihr habt einen fantastischen Job gemacht. Ich gebe euch einen Zehn-Jahres-Vertrag. Versucht die gleichen Prinzipien zu befolgen. Aber ob es klappt? Wer weiss…

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Sie werden von der SVP angefeindet, weil Sie als Internationalist gelten, der die Schweiz angeblich zu weit öffnen will.
Die SVP ist nicht realistisch. De facto sind wir in der Schweiz doch ein Teil der EU, nur de jure nicht. Wir übernehmen die Gesetze und die Regulierungen, weil unsere Wirtschaft ohne sie nicht leben kann. Wir brauchen die bilateralen Verträge, das ist jedem klar, der ernsthaft Verantwortung trägt. Dass man da diesen Rahmenvertrag nicht unterschreibt, ist ein Blödsinn.

Sind Sie froh, dass Präsident Donald Trump abgewählt wurde?
Ja, sehr. Trump hat nicht nur in der Corona-Krise vollkommen versagt. Er hat keine moralischen oder demokratischen Werte und sogar betrügerische Energie. Die Fälle von Beziehungskorruption haben in seiner Amtszeit massiv zugenommen. Aber die Konservativen wollten das nicht sehen, weil sie Angst vor ihm hatten. Wenn er nicht abgewählt worden wäre, hätte dem Land ein noch viel grösserer Schaden gedroht. Jetzt bin ich wieder positiver gestimmt, auch wenn es nicht einfach wird.

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Über die Autoren
Dirk Schütz

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