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Ein wilder Ritt

Im turbulenten Herbst werden stabile Dividenden­aktien attraktiver

Die Aktienhausse ist in einem kritischen ­Stadium angekommen. ­Anleger sollten sich und ihr Depot auf turbulentere Zeiten einstellen.

Erich Gerbl

böRSENRodeo US-Notenbankchef ­Jerome Powell hält die Bullen auf Trab. Anleger sollten sich ­absichern, um nicht abgeworfen zu werden.

Börsenrodeo: US-Notenbankchef Jerome Powell hält die Bullen auf Trab. Anleger sollten sich absichern, um nicht abgeworfen zu werden.

kornel.ch für BILANZ

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In drei kräftigen Schüben fuhr der Aktienmarkt Anfang August gegen die Wand. Die Schmerzen bei den Anlegern waren gross. Nicht nur an der Wall Street floss einiges an Blut. Doch die Börse erholte sich auch von diesem Unfall rasant. In wenigen Tagen waren die Verluste wieder wettgemacht, der Schaden im Depot behoben. Die äusserlichen Wunden sind verheilt, doch im Inneren rumort es. Die Selbstsicherheit ging im Abverkauf verloren, die Verletzlichkeit dieser Hausse wurde offenbart. «Die Korrektur vom August hat uns einen Blick unter die Oberfläche erlaubt. Die Hausse ist weniger resilient, als sie scheint», sagt Bantleons Kapitalmarktstratege Harald Preissler.

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Zwar kehrte das Angstbarometer VIX vom Panikniveau wieder auf durchschnittliche Werte zurück. Doch Experten wie Raiffeisens Chefanleger Matthias Geissbühler trauen der Gelassenheit nicht: «Historisch verschwinden so Volatilitätsspitzen nicht einfach, sondern bringen anhaltende Verunsicherung mit sich.»

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Harald Preissler, Kapitalmarktstratege Bantleon

Harald Preissler ist Kapitalmarktstratege bei Bantleon.

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Harald Preissler, Kapitalmarktstratege Bantleon

Harald Preissler ist Kapitalmarktstratege bei Bantleon.

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Sprach zuvor wenig gegen eine Fortsetzung der Hausse, wird sie nun nicht nur von Geissbühler zunehmend kritisch hinterfragt. «Die Volatilität ist diesen Sommer aus heiterem Himmel an die Aktienmärkte zurückgekehrt», schreibt etwa der britische Geldmanager Jupiter.

Von KI geblendet

Die Kurse haben sich etwas von ihren Rekordständen entfernt, befinden sich aber nach wie vor auf sehr hohem Niveau. Investoren scheinen an eine rosige Zukunft zu glauben. Vor allem das Potenzial der künstlichen Intelligenz (KI) zieht die Anleger in ihren Bann. «Man muss nur KI sagen, und die Leute kaufen», sagt Harald Preissler. Die Behauptung ist in einer Studie belegt: Je häufiger KI im Geschäftsbericht erwähnt ist, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit für Kursgewinne.

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Von der KI geblendet und von der Realität etwas entrückt, werden Widerstände, die sich der Hausse vermehrt in den Weg stellen, ausgeblendet oder nicht erkannt. «Die Ausgangssituation ist dramatisch, und die Börsen tun so, als gäbe es keine Probleme», sagt Preissler. Hielt sich die US-Konjunktur zunächst überraschend gut, schwächte sie sich zuletzt deutlich ab. Einkaufsmanagerindizes wandern reihenweise nach unten. In China lähmt die Immobilienkrise nach wie vor das ganze Land. Wie es aussieht, wird der einstige Motor der Weltwirtschaft wohl für Jahre nicht in Schwung kommen. Die Probleme strahlen in den Westen aus. Die Luxusindustrie stöhnt, die deutschen Autobauer hängen in den Seilen. Die Geopolitik kommt zu den Problemen hinzu und verunsichert die Konsumenten. In Europa tobt ein Krieg, im Nahen Osten ist eher eine Eskalation denn eine Lösung in Sicht. Die Spannungen zwischen den Grossmächten sind so gross wie lange nicht. «Es gibt einige Brandherde. Angesichts der hohen Kursniveaus sollte man den Fuss vom Gaspedal nehmen», rät Pascal Seidner, Fondsmanager beim Schweizer Vermögensverwalter zCapital.

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Perfektion eingepreist

Thomas Rühl war lange überaus optimistisch für die Aktienmärkte. Im Sommer hat er das Übergewicht in Aktien kassiert und auf «neutral» gesetzt. «Wir sind in einer Phase, in der Turbulenzen kommen. Der Hauptgrund sind die hohen Bewertungen. Alles ist auf Perfektion gepreist», sagt der Chefanleger der Schwyzer Kantonalbank (SZKB). Gebe es bei den Gewinnen Fragezeichen oder fielen sie sogar tiefer aus, seien heftige Reaktionen wahrscheinlich. Die Korrektur Anfang August habe das vor Augen geführt. «Sehen Anleger nur eine kleine Wolke, rechnen sie mit dem grossen Sturm. Wir rechnen daher mit vermehrten kurzfristigen Rückschlägen», sagt Rühl.

Thomas Rühl, Chefanleger SZKB

Thomas Rühl ist Chefanleger bei der Schwyzer Kantonalbank.

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Thomas Rühl, Chefanleger SZKB

Thomas Rühl ist Chefanleger bei der Schwyzer Kantonalbank.

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Die Dynamik auf dem Markt wird durch die vielen passiven Fonds und die dominanten Momentum-Strategien bei aktiven Fonds noch verstärkt. «Beide machen das Gleiche. Fährt der Zug in die falsche Richtung, drohen neuerliche Volatilitätsexplosionen», warnt Preissler.

Bisher waren Brände kein Problem, denn die Notenbanken spielten Feuerwehr und löschten sie mit Liquidität. Selbst die alles lähmende Pandemie wurde so zu einem beherrschbaren Problem. In den vergangenen 15 Jahren haben Anleger gelernt, dass jede Korrektur eine Chance ist. «Buy the Dip», also der Kauf nach einer Korrektur, war stets die richtige Strategie. 

Doch die Inflationswelle hat diesem Automatismus wohl eine Ende gesetzt. «Es wird schon Anleihenkäufe geben, aber die Zeiten, in denen die Notenbanken aus allen Rohren feuern, sind Geschichte. Die Teflon-Rally ist wohl vorbei», so Preissler.

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Angst vor Ausschreitungen

Auch wenn die Zinsen jetzt fallen, wirkt das hohe Zinsniveau nach. «Der Prozess der Anpassung an den massiven Zinsanstieg hat gerade erst begonnen», sagt Stefan Risse, Kapitalmarktstratege von Acatis. Das höhere Zinsniveau sickert nach und nach durch das System. Wie sich bei der Finanzkrise und der Dotcom-Blase zeigte, durchschritten die Märkte das Tief erst nach der letzten Zinssenkung. «Da wurden die Zinsen ständig gesenkt, und die Märkte fielen trotzdem. Ich bin für die Märkte nicht besonders optimistisch», sagt Risse. 

Ein Unsicherheitsfaktor sind die Wahlen in den USA. Grundsätzlich haben sowohl Republikaner als auch Demokraten eine florierende Wirtschaft als oberstes Ziel. Die Börsen könnten wohl mit beiden Kandidaten leben. Trump gilt als Wachstumstreiber, erhöht aber die geopolitische Unsicherheit. Die Investoren beunruhigen würde ein knapper Sieg der Demokraten. «Eine Anfechtung der Wahl und Ausschreitungen wären dann möglich», sagt Paul Jackson, Global Head of Asset Allocation Research bei Invesco. Problematisch ist, dass Donald Trump die Unabhängigkeit der US-Notenbank infrage stellt. «Wenn Trump die Unabhängigkeit der Fed weiterhin nicht respektiert oder ihr Mandat ändert, könnte das die Märkte in Aufruhr versetzen», warnt Jackson.

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Mit einer fundamentalen Krise rechnet Harald Preissler von Bantleon in naher Zukunft zwar nicht: «Aber es könnte stellenweise ungemütlich werden. Wir könnten noch mal eine Welle nach unten sehen.» Ausgelöst würde so eine Welle von einer schwächelnden US-Konjunktur. «Die Rezession in den USA ist nicht eingepreist, sonst wären die Märkte ganz woanders», sagt Björn Eberhardt, Leiter des Investment Office der Luzerner Kantonalbank (LUKB).

Lahmt die Wirtschaft, drückt das aufs Geschäft. Dabei sind die Gewinnprognosen noch richtig hoch. Für die Firmen im S&P  500 sagen die Analysten für 2025 ein Gewinnwachstum von 15 Prozent voraus. «Da steckt viel KI–Fantasie drin. Die Erwartungen lassen sich durch keinen Indikator rechtfertigen», sagt Preissler. Je schlechter sich die Wirtschaft entwickelt, desto grösser ist der Bedarf für eine Korrektur, sowohl der Gewinnschätzungen als auch der Kurse.

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Bei der Luzerner Privatbank Reichmuth & Co ist zwar nach wie vor die weiche Landung der US-Wirtschaft das Hauptszenario. Doch mittelfristig erwartet man auch dort schwächere Wachstumsraten und höhere Schwankungen. «Wir haben begonnen, die Depots auf ein rezessives Szenario einzustellen», sagt Marc Strub, Head Portfolio Management. Damit sind die Luzerner nicht allein. «Wetterfeste Depots treiben uns gerade um. Wie man die Depots in diese Richtung steuert, ist nicht gerade trivial. Denn abgesehen von Staatsanleihen sind alle Anlageklassen gut gelaufen», sagt Preissler.

Absicherung über den DAX

Kommt es wirklich hart, sind die klassischen sicheren Häfen wie Gold, Immobilien und Staatsanleihen besonders gefragt. Wer nicht gleich die Flucht ergreifen, sondern sich gegen einen Abverkauf versichern will, kann dies mit Absicherungsgeschäften tun. Konkret etwa über den Verkauf von Futures. Häufig wählen Schweizer Anlageprofis für solche Geschäfte den DAX. Der deutsche Leitindex ist mit Zyklikern besetzt und reagiert somit besonders stark auf eine Abschwächung der Konjunktur. Zudem ist die Liquidität auch ausreichend gross. Wer es globaler angehen möchte, verkauft den US-lastigen MSCI World. Viele Schweizer Vermögensverwalter gehen mit kleinen Positionen auf Indizes «short» und bessern so ihre Performance in fallenden Märkten auf. Von Schweizer Blue Chips trennt sich ein Vermögensverwalter in der Regel nur bei Schieflagen. Anpassungen im Depot sind so gar nicht notwendig.

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Im klassischen Aktien-Anleihen-Depot lässt sich die Sicherheit durch eine höhere Quote an Festverzinslichen erhöhen. Ausländische Staatsanleihen liefern attraktivere Coupons, doch dort stehen die Währungsrisiken im Weg. Wer in Eidgenossen investiert, muss hinsichtlich der Erwartungen jedoch bescheiden sein. «Bei Renditen auf Eidgenossen in Höhe von 0,4 Prozent bei zehnjähriger Laufzeit kommen einem die Tränen», sagt Preissler. Dennoch sind sie für Experten wie Thomas Stucki, Chefanleger der St. Galler Kantonalbank (SGKB), ein Muss: «Konservative Obligationen gelten als langweilig, aber sie gehören als stabilisierendes Element ins Portfolio, auch wenn das 2022 nicht funktioniert hat.» Die Erfahrung der letzten 30  Jahre habe das über diverse Konjunkturzyklen gezeigt.

Im Junkbond-Bereich sind die Prämien im Vergleich zu den Risiken gering. Schwächelt die Konjunktur, würde das Zahlungsausfälle mit sich bringen – und die sind auf dem aktuellen Niveau nicht eingepreist.

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Cash is King

Invesco-Experte Jackson rät zu Cash. «Dort gibt es keine Volatilität und keine Korrelation zu anderen Anlageklassen.» Der britische Kapitalmarktexperte rechnet mit einer Rückkehr der Volatilität. Das nicht zuletzt wegen der Saisonalität. «Die Zeit von August bis November ist die volatilste im Jahr», sagt Jackson.

Björn Eberhardt von der LUKB erhöht die Wetterfestigkeit im Depot so: «Gold, Rohstoffe und inflationsgeschützte Anleihen schützen in schwierigen Phasen.» Grundsätzlich gilt: je breiter die Aufstellung, desto stabiler der Stand. «Investieren Sie breit diversifiziert über die Anlageklassen und Regionen, um Risiken zu mindern», rät Christoph Sax, CIO beim VZ VermögensZentrum.

Heute ist der Anleger nicht mehr auf das klassische Depot aus 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen beschränkt. Die findige Finanzindustrie hat nicht nur Superreichen den Zugang zu Anlagen wie Krypto, Private Equity, Private Debt und Kunst erleichtert. Selbst exotische Märkte lassen sich über ETFs meist kostengünstig ansteuern.

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Innerhalb der Anlageklasse Aktien macht eine Verlagerung auf die defensiveren Sektoren Sinn. Wer Konsumgüter für den täglichen Bedarf, Medikamente, Strom oder Datenvolumen verkauft, ist auch in schwierigen Zeiten noch gut im Geschäft. In der Schweiz sind defensive Player mit Firmen wie Nestlé, Roche, Novartis, BKW oder der Swisscom stark vertreten. Eine Rotation zu diesen Sektoren hat eingesetzt und sollte anhalten. In der Vergangenheit waren in wirtschaftlichen Schwächephasen auch Technologieaktien mit weniger zyklischen Geschäftsmodellen gefragt. So ist etwa Apple mehr von den Produktzyklen als von der Konjunktur abhängig. Zu teuer werden sollten die Produkte jedoch nicht. Steigt die Unsicherheit, schrecken Konsumenten vor grösseren Ausgaben zurück. Die Autohersteller können davon ein Lied singen.

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Firmen, deren Geschäfte stark von der Konjunktur bestimmt werden, sind riskant. «Ich würde mich hüten, zu stark in zyklische Aktien einzusteigen» sagt Pascal Seidner von zCapital. Auch von Firmen mit einem überdurchschnittlichen Exposure zu China rät der Experte ab.

Pascal Seidner, Fondsmanager zCapital

Pascal Seidner ist Fondsmanager bei zCapital.

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Pascal Seidner, Fondsmanager zCapital

Pascal Seidner ist Fondsmanager bei zCapital.

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Regenschirm im Gepäck

Bei Flossbach von Storch hält man sich mit Marktprognosen eher zurück. «You can’t predict, but you can prepare», sagt Michael Illig, Portfolio Manager des «Flossbach von Storch Global Quality»-Fonds. Die Kölner fokussieren sich ganz grundsätzlich auf Firmen mit sehr hoher Qualität, um für alle Marktphasen gerüstet zu sein.

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Unter Qualität versteht Illig geringe Verschuldung und vorhersehbare Geschäfte mit hoher Profitabilität. Diese Vorhersehbarkeit wird unter anderem durch einzigartige Produkte und Dienstleistungen erzielt, die selbst in einer Rezession gefragt sind. «Entscheidend ist, dass die Firmen auch in einer Krise ihre Preise halten können, weil sie für die Kunden einen hohen Mehrwert bieten», so Illig. Schwächelt die Wirtschaft, bricht bei Herstellern von leicht ersetzbaren Produkten, sogenannten Commodities, nicht nur der Umsatz, sondern auch die Gewinnmarge ein.

Geringe Verschuldung ist besonders in schwierigeren Zeiten ein Vorteil. «Stimmt die Bilanz, hat die Firma einen Regenschirm im Rucksack», weiss Illig. Während manche Firmen ihre Produkte nicht mehr weiterentwickeln können, rauschen gut kapitalisierte Unternehmen an ihnen vorbei. Gute Managementteams schlagen aus Krisen Profit. Berkshire ist mit ihren schnellen, präzisen Zukäufen ein Paradebeispiel. Die Aktie ist in Illigs Fonds die grösste Position.

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Stabile Dividendenaktien

Robuste Geschäftsmodelle zeichnen Dividendenaktien aus. Das spiegelt sich in der Performance wider. «Ein Dividendenportfolio ist im Abschwung stabiler», sagt Marc Strub. Er verantwortet bei Reichmuth & Co einen Schweizer Dividendenfonds und hat diese Behauptung in verschiedenen Korrekturen verifiziert. In Vorbereitung auf ein volatileres Umfeld mit schwächerem Wachstum hat die Privatbank zuletzt die Dividendentitel in allen Depots deutlich erhöht.

Die Ausschüttungen von Schweizer Firmen sind krisenresistent. «Es gibt wenige Phasen, in denen die Dividenden gekürzt wurden. Die Kürzungen wurden schnell wieder aufgeholt, und das selbst in der Pandemie», sagt Strub.

Besonders attraktiv sind Firmen, die ihre Dividende Jahr für Jahr steigern. Unter anderen gehören Geberit, DKSH, Sika, Givaudan, Also und Swiss Life dazu. Die sogenannten Dividendenaristokraten haben ihre Ausschüttung über mehr als 25  Jahre erhöht. Nestlé, Novartis und Roche befinden sich in diesem exklusiven Club. Um auf derart lange Frist ununterbrochen hohe Barmittel zu generieren, braucht es ein besonders wetterfestes Geschäftsmodell. «Bei Novartis und Roche ist der Anleger gut aufgehoben, das sind Klassiker, die wir übergewichtet haben», sagt Bantleon-Experte Preissler. Nestlé macht an der Börse derzeit keine gute Figur. Noch ist unklar, wo der Rückenwind herkommen soll. Das Unternehmen erhöht die Dividende seit 1995. Geht es nach Fondsmanager Seidner, wird diese Serie auch jetzt nicht unterbrochen.

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Weniger bekannt, aber besonders wetterfest, ist Accelleron. Der führende Hersteller von Turboladern profitiert vom Kampf gegen die Erderwärmung. Die Schifffahrt hat sich bis 2040 eine Senkung der Treibhausgasemissionen von 70  Prozent zum Ziel gesetzt. Weil Akkus für grosse Transportschiffe zu gross und schwer sind, werden zur Senkung des Treibstoffverbrauchs Turbolader eingebaut. Accelleron macht das jährlich bei rund 1000 Schiffen. Damit ist es aber nicht getan, denn die Turbolader müssen alle paar Jahre zur Wartung. Das verhilft zu planbaren Erträgen: Rund 75 Prozent des Umsatzes kommen aus dem Servicegeschäft. «Accelleron erscheint bei vielen Investoren nie auf dem Radar, ist bei uns aber eine grosse Position», sagt Fondsmanger Strub.

Auch Sulzer profitiert von der Energiewende und hat seit der Neuausrichtung ein weniger zyklisches Geschäftsmodell. Rund 50 Prozent der Erträge kommen aus dem Servicegeschäft. Dividendenfondsmanager Seidner rechnet in den nächsten Jahren mit «einer substanziellen Steigerung der Cashflows, die in Form von höheren Dividenden an die Anleger fliessen».

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Unabhängige Geschäfte

«Auch einer Holcim und einer SGS würde ich die Stange halten. Die Titel haben weiterhin Potenzial», sagt Seidner. Das Geschäft des Genfer Inspektions- und Zertifizierungskonzerns SGS ist semizyklisch. Mehr als 50 Prozent der Tests sind gesetzlich vorgeschrieben. Zunehmende Regulierung, Near-Shoring und kürzere Produktzyklen sorgen für Wachstum. «Die Geschäfte sind wenig kapitalintensiv und generieren einen starken Cashflow», lobt Marc Strub. Die Erwartungen des Marktes liegen am unteren Rand der von SGS angestrebten Ziele. Die neue Konzernchefin Géraldine Picaud komme bei Investoren gut an. Bis 2027 will sie die Kostenstruktur verschlanken und die Marge erhöhen. Damit macht sich auch der Warenprüfer wetterfester und liegt voll im Trend.

Über die Autoren
Erich Gerbl

Erich Gerbl

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