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Detailhandel

Die Schweiz steht auf der Wunschliste von Berliner Food-Turbos

Das Start-up Gorillas aus Berlin sorgt mit Blitzlieferungen für Furore. Und expandiert derzeit europaweit – offenbar auch in die Schweiz.

Bastian Heiniger

Fahrradkurier des Lieferdienstes Gorillas. Der Lieferservice Gorillas will Angeboten wie Amazons Prime Now Konkurrenz machen. Geliefert wird mit Fahrrad für 1,80 Euro je Bestellung. // 22.03.2021: DEU, Deutschland, Baden-Württemberg, Stuttgart. *** Bicycle courier of the delivery service Gorillas The delivery service Gorillas wants to compete with offers such as Amazons Prime Now Delivered by bicycle for 1.80 euros per order 22 03 2021 DEU, Germany, Baden Württemberg, Stuttgart

Quick Commerce: Chips, Cola und Bier innerhalb kürzester Zeit zu bringen – das versprechen immer mehr Lieferdienste.

imago images/Arnulf Hettrich

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Fast wöchentlich drängen derzeit europaweit neue Food-Lieferdienste auf den Markt. Für Aufsehen sorgt etwa der Blitz-Lieferdienst Gorillas aus Berlin. Für die Expansion hat das Start-up kürzlich 44 Millionen US-Dollar eingesammelt. Bis Ende des zweiten Quartals will Gorillas in über 15 europäischen Städten mit mehr als 60 Warenlagern präsent sein.

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Für die Erweiterung des Reviers steht offenbar auch die Schweiz oben auf der Wunschliste der Berliner. Denn Gorillas versucht momentan, Schlüsselpositionen für einen Markteintritt zu besetzen, wie mehrere Branchenkenner bestätigen. So wurden bei hiesigen Konkurrenten etwa ein Sortimentsverantwortlicher und ein Real-Estate-Spezialist angefragt. Jemand also, der für Schweizer Bedürfnisse ein passendes Sortiment zusammenstellen kann, und jemand, der sich um potenzielle Lagerflächen kümmert. Sobald Gorillas ein Lager gefunden und ein Sortiment zusammengestellt hat, müsste die Firma nur noch ein paar Fahrer engagieren – die Technologie, die das Herzstück ausmacht, lässt sich dann leicht adaptieren.

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Keine grosse Flächen nötig

Viel Aufwand ist daher nicht nötig. Und die Suche nach einer geeigneten Lagerfläche keine grosse Hürde, zumal sich Möglichkeiten eröffnen, wenn derzeit Gastronomen oder Läden schliessen. Auch braucht Gorillas, die sich auf die Highspeed-Lieferung von kleinen Warenkörben spezialisiert hat, keine grossen Flächen. Zwei, drei Lager in der Grösse einer kleinen Denner-Filiale würden ausreichen, um eine Stadt grossflächig abzudecken.

Damit das Geschäft aber einen Profit abwirft, ist ein dichtes Gebiet nötig. Heisst: Ein Fahrer muss pro Stunde möglichst viele Lieferungen abwickeln, bestenfalls gleich mehrere kombiniert. In Frage kämen daher am ehesten Städte wie Zürich oder Genf, sagt ein Experte. Gorillas selbst hat auf Anfragen von BILANZ nicht reagiert. Es ist aber gut möglich, dass bis zum Sommer Coop, Migros, Valora und Co. Konkurrenz bekommen.

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