Guten Tag,
Givaudan sind fast ein Muss für langfristig orientierte Anleger, VAT wächst schnell und die Heirat von Komax mit Schleuniger wird sich erst später auszahlen.
Frank Goldfinger
GARANT CEO Gilles Andrier dürften Givaudan auch künftig gute Zahlen bescheren.
Sébastien Agnetti / 13 PhotoWerbung
Manch ein Börsenbeobachter beschwört die Gefahr einer baldigen, heftigen Kurskorrektur. Dabei stecken wir bereits seit Monaten mittendrin. Zwar hat der Swiss Market Index gegenüber dem Rekordhoch lediglich sechs Prozent eingebüsst, dies jedoch nur dank der stabilen Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis. Andere Blue Chips dagegen kamen heftig unter die Räder: Geberit, Sika, Schindler, Partners Group, Kühne+Nagel, Straumann oder Adecco büssten gegenüber ihrem Höchst 22 bis 32 Prozent ein.
Mit einer Wertminderung von einem Viertel zählen auch Givaudan zu den Verlierern. Zwar legte der führende Aromen- und Riechstoffproduzent für 2021 gute Zahlen vor, doch die – erfolgsverwöhnten – Aktionäre hatten noch mehr erwartet. Darob geht vergessen, dass die Genfer zwar seit Jahren nicht mit exorbitantem, dafür stetigem Wachstum, gekoppelt mit hohen Margen, aufwarten. Das eingespielte Führungsduo, Präsident Calvin Grieder (66) und CEO Gilles Andrier (60), ist Garant für weiterhin gute Resultate.
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Die Qualitätstitel sind mit einem für dieses und nächstes Jahr geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 37 respektive 31 nicht günstig. Dennoch eignen sich die Papiere für ein langfristiges Engagement, sie bringen Stabilität ins Depot. Die Kurse dürften noch einige Zeit unter Druck stehen. Warten Sie also mit dem Kauf zu.
Nach schwierigen Jahren ist Leonteq auf die Erfolgsstrasse zurückgekehrt. Für 2021 wurden Rekordzahlen vorgelegt: Der Ertrag stieg um 78 Prozent, der Gewinn hat sich annähernd vervierfacht. Und den Start in dieses Jahr bezeichnet die auf strukturierte Anlageprodukte spezialisierte Firma als «sehr stark». Die 2018 eingeleitete Strategie zahlt sich aus. «Leonteq verfügt heute über ein wesentlich diversifizierteres Geschäft und eine deutlich verbesserte Ertragsqualität», sagt Firmenchef Lukas Ruflin (46).
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Frank Goldfinger ist der anonyme Börsenspezialist der BILANZ. Schreiben Sie ihm an: bahnhofstrasse@bilanz.ch
Da ist es nicht erstaunlich, dass die Aktien innert Jahresfrist über 50 Prozent zugelegt haben. Dennoch sind sie mit einem geschätzten KGV von 8 attraktiv bewertet. Die Valoren eignen sich für risikobewusste Investoren. Mir gefällt auch die aktionärsfreundliche Dividendenpolitik. Die um das Dreifache angehobene Dividende entspricht einer Rendite von 4,4 Prozent. Von 2023 an soll gut die Hälfte des Gewinns an die Aktionäre fliessen. Gemessen am letztjährigen Ergebnis, entspräche dies etwa 4.20 Franken – oder 6,2 Prozent Rendite.
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Die in Dierikon LU beheimatete Komax meldet für 2021 eine Umsatzsteigerung von satten 28 Prozent. Allerdings liegen die Verkäufe nur knapp über jenen von 2019, also noch vor Corona. Zu beeindrucken vermag der weltweit führende Hersteller von Maschinen für die Kabelverarbeitung dafür bei der Profitabilität; im ersten Semester stellte sich die Ebit-Marge auf 7,7 Prozent, im zweiten Halbjahr resultierten mehr als 12 Prozent, für das Gesamtjahr wurde ein Durchschnitt von 10,5 Prozent gemessen. 2020 resultierten noch magere 3,4 Prozent.
Die Aussichten sind gut, dank dem Boom bei Elektroautos steigt die Anzahl der in den Fahrzeugen verbauten Kabel. Doch der Konkurrenzdruck nimmt zu, Komax büsst Marktanteile ein. Zur Stärkung der Markt- und Innovationskraft wollen die Innerschweizer mit Schleuniger fusionieren. Die Heirat mit der Nummer zwei der Branche ist mittel- bis längerfristig vielversprechend.
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VIELVERSPRECHEND Die Fusion mit Schleuniger eröffnet Komax unter CEO Matijas Meyer langfristig interessante Perspektiven.
Yvon BaumannVIELVERSPRECHEND Die Fusion mit Schleuniger eröffnet Komax unter CEO Matijas Meyer langfristig interessante Perspektiven.
Yvon BaumannVorderhand jedoch stehen hohe Investitionen an. Zudem wird die Ebit-Marge ausgedünnt. Laut Konzernchef Matijas Meyer (51) sei dies allerdings nicht signifikant. Eine Verwässerung zu beklagen haben die Aktionäre: Schleuniger-Eigentümer Metall Zug wird nach der Vermählung einen Anteil von 25 Prozent halten. Doch dazu muss Komax das Aktienkapital kräftig erhöhen.
Die Verbindung ist logisch, das Geschäftsfeld attraktiv. Dennoch wird sich die Fusion erst in einigen Jahren positiv auf den Gewinn auswirken. Vorderhand drängt sich für mich ein Aktienkauf nicht auf.
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«Auf Ihre Empfehlung hin habe ich VAT gekauft. Nun sind sie stark gefallen. Was soll ich tun?», fragt ein Leser. Vor sieben Monaten schrieb ich über die Papiere des Halbleiterzulieferers. Danach schossen die Aktien bis Mitte November um 40 Prozent in die Höhe. Seither jedoch haben sie den gesamten Gewinn wieder verloren. Bei VAT zeigt sich derselbe Trend wie bei anderen Papieren mit starker Performance: Die Anleger realisieren Kursgewinne.
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Der Geschäftsgang jedenfalls ist nicht Auslöser der Schwächeneigung. Denn für das letzte Jahr präsentiert die Firma Superzahlen: Der Umsatz stieg um 30 und der Auftragseingang um 69 Prozent. Auch bei den Erträgen, die am 3. März veröffentlicht werden, sind klare Fortschritte zu erwarten.
Nicht weniger rosig präsentieren sich die Aussichten. Der Engpass bei Halbleitern hält an, die Industrie investiert auf Teufel komm raus, um die Kapazitäten zu erhöhen. Davon profitiert VAT, weltweit führender Hersteller von Vakuumventilen, Mehrventilmodulen und Metallbälgen. Doch Aktien von Wachstumsunternehmen sind bekanntermassen teuer; trotz der jüngsten Kursverluste stellt sich das KGV auf satte 41. Dennoch sind sie für risikofreudige Investoren attraktiv.
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