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Der Blitzlieferdienst holt Prominenz an Bord: Zu den neuen Investoren gehören Philippe Gaydoul, Pierre-André Maus oder Jorge Lemanns Sohn Kim.
Bastian Heiniger
Stash: Schnell liefern, aber nicht so schnell wachsen. Stattdessen legt Stash den Fokus jetzt auf Profitabilität.
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Der grosse Hype ist verflogen. Noch vor einem Jahr poppten europaweit im Wochentakt neue Blitzlieferdienste auf, Investoren überhäuften die Start-ups mit Geld. Inzwischen ist etwa in Deutschland Senkrechtstarter Gorillas auf Schrumpfkurs, in der Schweiz hat jüngst Migrolino ihren Dienst Hey Migrolino eingestellt, und Avec Now von Valora zog sich aus Zürich zurück.
Alles vorbei? Nicht ganz: Der Zürcher Emporkömmling Stash hat soeben eine neue Finanzierungsrunde von fünf Millionen Franken abgeschlossen. Und prominente Investoren gewinnen können. «Wir sind gezielt auf Investoren zugegangen, die Erfahrung in der Handelsbranche haben und uns weiterbringen können», sagt Stash-VRP Max Meister.
Insgesamt hat Stash bisher neun Millionen Franken eingesammelt. An Bord sind nun etwa Unternehmer und Ex-Denner-Chef Philippe Gaydoul, der ehemalige Manor-Chef Rolando Benedick, Pierre-André Maus von Maus Frères und Jorge Lemanns Sohn Kim. Mit dabei sind auch die Investoren Gregor Greber und Christian Wenger.
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Auf Anfrage sagt Gaydoul: «Obwohl diese Lieferservices in den letzten Monaten kritisch hinterfragt werden, bin ich davon überzeugt, dass Stash grosse Chancen hat: wenn Stash konsequent kostenbewusst, Schritt für Schritt im Schweizer Markt expandiert und nicht blind nach den Sternen greift.»
Als Investor sei ihm wichtig, nicht nur Geld zu geben, sondern sich auch aktiv einbringen zu können. Und das sei bei Stash der Fall. «Das Management sucht den Austausch proaktiv, spiegelt eine Idee auch mal vor der Umsetzung und hört auf Empfehlungen.»
Überzeugen konnte Stash die Geldgeber mit einem Strategiewechsel. «Statt rapiden Wachstums steht nun die Profitabilität im Vordergrund», sagt Meister. «Wir wollen unser Geschäft in der Region Zürich auf zehn Darkstores verdichten, bevor wir in weitere Städte expandieren.»
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Kritische Stimmen glauben jedoch nicht, dass mit Blitzlieferdiensten wirklich Geld verdient werden kann, weil es schwierig sei, das Geschäft zu skalieren. Doch Meister ist überzeugt, genau dies hinzubekommen: «Unser Ziel ist, mit jedem Darkstore nach 18 Monaten profitabel zu sein.»
Gelingen soll das etwa mit wachsenden Einkaufsmengen. So beträgt der durchschnittliche Warenkorb inzwischen mehr als 30 Franken. Auch Dynamic Pricing soll eingeführt werden, zudem sollen die Werbeeinnahmen ansteigen; etwa wenn eine Firma ihr Produkt zuoberst in der App angezeigt haben möchte. Schliesslich sind auch höhermargige Eigenmarken ein Thema. Als Verstärkung dafür ist kürzlich der frühere Orior-Chef Remo Hansen zum Stash-VR gestossen.
Und ganz begraben hat Meister die grossen Träume noch nicht. Die Expansion ins Ausland sei weiterhin denkbar, sagt er. Nur nicht in den nächsten zwei Jahren.
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