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Allzeithoch erreicht

Die Welt befindet sich im Goldrausch

Notenbanken aus Schwellenländern lösten eine Gold-Hausse aus. Die Rekordjagd soll weitergehen. Mutige kaufen Minenaktien.

Erich Gerbl

Grossabnehmer Seit die USA die russischen Dollar­reserven eingefroren haben, tauschen Notenbanken aus den Emerging Markets im grossen Stil Dollar gegen Gold. Auch die Handelsbilanzen werden ­zunehmend mit Gold ausgeglichen. Die De-Dollarisierung dürfte anhalten.

Grossabnehmer: Seit die USA die russischen Dollarreserven eingefroren haben, tauschen Notenbanken aus den Emerging Markets im grossen Stil Dollar gegen Gold. Auch die Handelsbilanzen werden zunehmend mit Gold ausgeglichen. Die De-Dollarisierung dürfte anhalten.

Sygma via Getty Images

Der Durchbruch fand am 1. März statt. Mit einem kräftigen Schub schoss der Goldpreis über die charttechnische Hürde von 2075 Dollar. Für Goldexperten ein Ereignis. «Darauf haben wir schon lange gewartet. Seit 2020 ist der Kurs immer wieder an der Marke gescheitert. Mit dem Durchbruch sind wir vom Bären- in den Bullenmarkt gewechselt», sagt Ned Naylor-Leyland, bei Jupiter AM Manager eines grossen Gold- und Silberfonds. Seither treiben die Bullen die Hausse voran. Am 20. August wechselte eine Unze für 2550 US-Dollar den Besitzer, was ein neues Allzeithöchst markiert. Laut Naylor-Leyland wird es nicht der letzte Rekord gewesen sein.

Den Kaufrausch löste die US-Regierung schon im Herbst 2022 aus. Ihre Ankündigung, die Dollarreserven Russlands im Zuge der Sanktionen einzufrieren, sorgte besonders in Schwellenländern für Nervosität. Exportnationen wie China wurde vor Augen geführt, wie schnell die über Jahre aufgetürmten Berge von Dollarscheinen und US-Treasuries im Krisenfall an Wert verlieren. Das Zahlungsversprechen der gemeinhin als risikolos geltenden US-Staatsanleihen war von da an deutlich weniger wert. Von der «Weaponisation» des Dollars war plötzlich die Rede.

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