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LFDE-Chef Olivier de Berranger rechnet mit enttäuschenden Quartalszahlen und einer leichten Korrektur.
Olivier de Berranger ist beim Pariser Vermögensverwalter LFDE seit 2007 CIO und seit 2023 CEO und Co-CIO: LFDE verwaltet 27 Milliarden Euro an Kundengeldern.
Jean-Paul LoyerWerbung
Seit der kräftigen Korrektur von Anfang August ist die Volatilität an den Märkten zurück. Die Schwankungen dürften in den kommenden Wochen wieder steigen. Die US-Wahlen bringen einiges an Unsicherheit mit sich.
Wir haben uns im Sommer bereits etwas vorsichtiger aufgestellt. Wir halten jetzt mal still und warten auf eine Korrektur um fünf bis zehn Prozent. Ist die erfolgt, kaufen wir gerne mehr Aktien.
Ein knappes Wahlergebnis, das von Trump nicht anerkannt wird. Oder kurzfristiger die anstehende Berichtssaison. Die Ergebnisse für das dritte Quartal werden sehr genau beobachtet. Vielleicht ist der Markt ein bisschen zu optimistisch.
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Das sind sie. Es hat schon Gewinnwarnungen gegeben, und es werden noch mehr. Wir sind in einer Phase, in der die Kosten nicht zuletzt wegen der höheren Lohnkosten zwar nach wie vor steigen, die Unternehmen die Preise aber nicht mehr erhöhen können. Somit können die Unternehmen die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Das wird wohl auch im vierten Quartal so sein. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich sehe für die Börsen nicht total schwarz, aber die Rally wird wohl eine Verschnaufpause einlegen.
Nein, derzeit nicht. Solange keine geopolitischen Schocks auftauchen, ist das Soft Landing möglich.
Wir sind dann wieder optimistisch. Fallen die Energiepriese weiter, könnte sich das im kommenden Jahr positiv auf die Gewinne auswirken. Auch entwickelten sich die US-Börsen im Jahr nach der Präsidentschaftswahl historisch gesehen gut.
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Nvidias Bruttomarge von 75 bis 80 Prozent ist zu hoch. So ein Level lässt sich auf Dauer nicht halten. Schwächt sich die Weltwirtschaft etwas ab, könnte das die Ausgaben in die KI bereits dämpfen. Das würde dann auch auf Nvidias Marge drücken.
Seit vier Jahren haben wir keinen einzigen Euro in China investiert. Ich habe eben Investoren in Shanghai besucht. Der Pessimismus ist enorm. Es könnte sinnvoll sein, antizyklisch zwei oder drei Prozent des Portfolios in China anzulegen.
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