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Buchauszug zum CS-Ende

Die letzten 96 Stunden der Credit Suisse

Finanzministerin Karin Keller-Sutter und CS-Lenker Axel Lehmann gingen aufeinander los, die UBS triumphierte: zweiter Teil des Buchauszugs zum CS-Ende.

Dirk Schütz

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Bei Finanzministerin Karin Keller-Sutter schwoll der Unmut überden halsstarrigen CS-KapitänAxel Lehmann an. Später strich sie die Boni der CS-Mitarbeiter.

Illustration: kornel.ch für BILANZ

Karin Keller-Sutter hatte schon bei ihrem Antritt im Bundesrat auf das mächtige Finanzdepartement spekuliert. Als langjährige Regierungsrätin in St. Gallen verfügte sie über ausgeprägte Exekutiverfahrung. Sie hatte sich in jungen Jahren an der Dolmetscherschule Zürich zur Konferenzdolmetscherin ausbilden lassen und kurz in London und Montreal gelebt.

Auch über etwas Erfahrung in einer Finanzfirma verfügte sie: Sie hatte sechs Jahre im Verwaltungsrat der Baloise gesessen. Der Versicherer war zwar in der Schweiz nur die Nummer fünf und hatte mit Wall Street und Londoner City eher wenig Berührungspunkte. Aber immerhin – im Vergleich zu den anderen Bundesratsmitgliedern kannte sie die Abläufe in einer börsenkotierten Finanzfirma.

Ihr Aufstieg in Bern war gradlinig. 2011 war sie im ersten Wahlgang für ihren Kanton in den Ständerat gewählt worden, 2017 übernahm sie das Präsidium der zweiten Kammer. Die Wahl in den Bundesrat als Nachfolgerin des Wirtschaftsministers Johann Schneider-Ammann gelang ihr im Dezember 2018. Doch als Novizin blieb ihr nur das Justizministerium. Als das Finanzdepartement frei wurde, griff die 58-Jährige zu und übernahm den Bernerhof. Ihr Ruf: diszipliniert, akribisch, proaktiv.

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Dirk Schütz

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