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Die digitale Börse startet mit Verzug

Die SIX hofft im ersten Halbjahr 2021 auf die Lizenz für regulierte digitale Handelsplätze. Tokenverkäufer stehen in den Startlöchern.

Erich Gerbl

10.03.2020  Zürich , SCHWEIZ  ,   Swatch Filiale Bahnhofstrasse Zürich (c) Foto Manuel Geisser

Bahnhofstrasse 52: Das Objekt mit der Swatch Group als Mieter hat Brickmark-Chef Stepahen Rind im Januar 2020 für 130 Millionen Franken gekauft. Sind Brickmark-Token an der digitalen Börse gelistet, können sich auch Privatanleger an der Luxusimmobilie beteiligen.

Manuel Geisser/Beat Baschung

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Mit zwei Klicks auf dem Smartphone in eine Luxusimmobilie investieren: Mittels Blockchain und Security-Token wollte der Immobilieninvestor Stephan Rind dies Privatanlegern bereits 2020 ermöglichen. Rinds Brickmark AG hatte dafür im Januar 2020 für 130 Millionen Franken das Geschäftshaus an der Bahnhofstrasse  52 gekauft. Doch um Brickmark-Token an Privatanleger verkaufen zu können, braucht es einen digitalen Handelsplatz.

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Da das Blockchain-Gesetz bis September auf sich warten liess, kommt dieser nun mit etwas Verspätung. Ab dem 1.  Januar dürfen Interessenten wie die SIX-Tochter SIX Digital Exchange, kurz SDX, bei der Finma ein Ansuchen auf Betreibung eines blockchainbasierten Handelsplatzes stellen. «Es sollen bereits Vorgespräche stattfinden», so Rind.

Fortschritte der Infrastruktur

Bei der SIX gibt man sich zuversichtlich: «Wir erwarten die Lizenzen im ersten Halbjahr 2021. Der Prozess ist, soweit wir das beurteilen können, auf Kurs», sagt SIX-Sprecher Julian Chan. Auch Rind ist für das Listing seines Tokens vorbereitet. «Wir stehen schon in den Startlöchern, der Wertpapierprospekt ist schon fast fertig.»

Die Verzögerung habe auch Vorteile. Bei der Infrastruktur habe es Fortschritte gegeben, und die Anlageklasse sei durch den jüngsten Bitcoin-Anstieg bei Investoren wieder präsenter. Rind: «Auch in der Schweiz nimmt der Anteil institutioneller Investoren, die in Bitcoin und Co. investieren, zu, allerdings möchte sich hier anders als im Ausland niemand outen.»

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Stephan Rind braucht die digitale Börse, um Projekte zu finanzieren. «Ziel ist es, in zwei Jahren Immoprojekte im Umfang von einer Milliarde vorzuweisen.» Nicht nur in der Schweiz, auch in Österreich und Deutschland seien Projekte geplant. In Berlin gebe es eine Kaufoption.

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