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Daniel von Stockar
375,0 Mio.
Digital
Nidwalden
Nachdem der Verwaltungsrat von SoftwareOne mehrere Übernahmeofferten zurückgewiesen hatte, bliesen die Gründungsaktionäre Daniel von Stockar (63), René Gilli (66) und Beat Curti (87) zur Revolution. An der Generalversammlung wurde auf ihr Betreiben hin der Verwaltungsrat fast gänzlich in die Wüste geschickt, von Stockar liess sich zum Präsidenten küren. Sein Credo: Die beste Voraussetzung für die nächste Wachstumsphase des IT-Dienstleisters sei in einem privaten Umfeld gegeben. Deswegen solle SoftwareOne übernommen und die Titel dekotiert werden. Doch weshalb ist die Firma dann vor wenigen Jahren überhaupt an die Börse gegangen? Noch absurder ist der Umstand, dass die drei Hauptaktionäre auch nach einem Going-private an Bord des Stanser Unternehmens bleiben wollen.
Seither jagen sich Gerüchte über Angebote oder gar Fusionen, die Finanzresultate werden laufend schlechter ausgewiesen. Das drückt auf den Aktienkurs, die Valoren sind inzwischen klar unterbewertet. Und so hat sich von Stockar bislang ins eigene Fleisch geschnitten: Seine Beteiligung büsste im Jahresvergleich 60 Prozent ein. Doch je tiefer der Aktienkurs ist, desto leichter lässt sich ein Käufer finden.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
200
Familie Trösch
550,0 Mio.
Industrie
Nidwalden
Es sind schwierige Zeiten für Europas Glasindustrie. Die Bautätigkeit ist gering, die Autobranche steckt in der Krise. So kann es nicht verwundern, dass mehrere Glaswerke stillgelegt wurden. Von der Konjunkturflaute betroffen ist auch Glas Trösch. Die Firma aus Thunstetten BE ist mit 6000 Mitarbeitenden an 70 Standorten in 13 Ländern der grösste familiengeführte Glashersteller und -verarbeiter Europas. Wenig erfreulich sehen zudem die näheren Zukunftsperspektiven aus: «Anzeichen für eine Verbesserung der Marktlage sind noch nicht vorhanden», sagt VR-Präsident und Mehrheitsaktionär Erich Trösch. Wie stark sich die Situation auf Umsatz und Ertrag auswirkt, bleibt offen: Glas Trösch hält die Zahlen unter Verschluss.
Fürs Unternehmen zusätzlich schwierig ist der Krieg in der Ukraine. Denn dort unterhält Glas Trösch gleich fünf Werke. Die Betriebe arbeiten mit einer Auslastung von 50 Prozent, «manchmal fehlt der Strom, um zu produzieren», so Trösch. Der 60-Jährige versucht, in der Konjunkturflaute die Marktposition zu stärken. So wurde 2024 ein grosses Glasveredelungswerk im elsässischen Hombourg in Betrieb genommen. Und in Deutschland legte man sich zwei Isolierglasbetriebe zu.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
14
Familien Schindler, Bonnard
13,5 Mrd.
Technologie
Nidwalden
Jubiläum bei den schindlerschen Liften: 150 Jahre besteht diese Innerschweizer Industrie-Ikone nun bereits, und der Patriarch und Familienvorstand Alfred Niklaus Schindler (75) ist immerhin halb so alt, denkt aber bisher weiterhin nicht an einen Rückzug. Es läuft ja auch, nach einigen Jahren operativer Degeneration, inzwischen wieder rund bis zum obersten Geschoss – auch wenn das Ziel, die Margen von Konkurrent Otis zu erreichen, noch in weiter Ferne liegt. Schindler und Cousin Luc Bonnard, beide längst oberhalb der Altersgrenze, amten nach wie vor im Verwaltungsrat. Und der Italiener Silvio Napoli, Präsident und CEO im Doppelmandat, dürfte seinen Nachfolger als Konzernleiter bereits in Landsmann Paolo Compagna gefunden haben, der aktuell noch als COO amtet. Unterdessen sitzt Tobias Staehelin aus der Eignerfamilie, der zuvor operativ tätig war, im zentralen Steuerungsorgan des VR, dem Supervisory Committee. Womöglich deutet sich hier ein zarter Generationenwechsel an.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
199
Markus Rieker
550,0 Mio.
Mode
Nidwalden
Sollte es Markus Rieker (80) darauf angelegt haben, anonym zu bleiben, dann hat er das Ziel erreicht. Er hinterlässt keinerlei digitale Spuren, was aussergewöhnlich ist für einen Mann, der ein internationales Imperium von Schuhfabriken steuert. Seine rund 20'000 Mitarbeitenden produzieren Schuhe im unteren Preissegment, die unter den Markennamen Rieker und Remonte vertrieben werden. Über seine im luzernischen Reiden domizilierte Rieker Antistress Group Holding besitzt Rieker die Rieker Finance Group Holding , wo er zwar nicht VR-Präsident, aber der einzige VR mit Einzelunterschrift ist. Bekannt ist ausserdem, dass der gebürtige Deutsche im Kanton Nidwalden eingebürgert wurde und in einem Haus am Vierwaldstättersee lebt.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
42
Michael Pieper
5,5 Mrd.
Technologie
Nidwalden
Seit dem Superjahr 2021 kämpft die Artemis Group gegen ein zunehmend schwieriges Marktumfeld. Wie schon 2022 ist der Umsatz auch im vergangenen Jahr leicht gesunken. Immerhin konnte die Ebit-Marge auf 6,4 Prozent gehalten werden. Auch im laufenden Geschäftsjahr stehen Umsatz und Ertrag unter leichtem Druck. Dennoch bleiben die Leistungen der Industrie- und Immobiliengruppe, die 11'311 Mitarbeitende beschäftigt, solid. Zudem ist die finanzielle Situation höchst stabil, die Eigenkapitalquote stellt sich auf komfortable 68 Prozent. Auch die Gesamtinvestitionen von 282 Millionen Franken wurden nicht zurückgefahren.
Dennoch bleibt die Situation für Alexander Pieper (41) herausfordernd. Der Sohn von Michael Pieper (78), dem Besitzer und CEO sowie VR-Präsidenten von Artemis, ist seit April 2023 Mitglied der Konzernleitung. Zusätzlich führt er den Verwaltungsrat der Franke Holding; der werthaltigste Teil von Artemis ist ein globaler Anbieter von Produkten für Haushaltsküchen, Grossküchen und den Hygienebereich. Artemis bleibt ein echtes Familienunternehmen. Nicht nur Alexander, auch seine Schwester Nina ist in der Firma aktiv, und zwar als VR-Vizepräsidentin der Artemis Group.
Entwicklung des Vermögens
84
Nayla, Nick jr., Marc A. Hayek
2,8 Mrd.
Uhren
Nidwalden
Nick Hayek führt die börsenkotierte Swatch Group, als gehörte sie ihm – und benimmt sich gegenüber Analysten und Investoren auch so: Deren aus Shareholder-Sicht formulierte Kritik lässt ihn kalt, oder er kontert mit Sätzen wie «Es ist ja niemand gezwungen, Swatch-Group-Aktien zu kaufen» oder «Ich verkaufe Uhren, keine Aktien».
Diese Einschätzungen des CEO und Grossaktionärs sind dem Firmenwert natürlich nicht förderlich. Kommt hinzu, dass die Swatch Group, der neben Tissot, Omega und Breguet 13 weitere Uhrenmarken plus zahlreiche Industriebetriebe gehören, operativ schwächelt. Dies wird nicht zuletzt durch den starken Fokus der Gruppe auf den aktuell trudelnden chinesischen Markt verursacht. Die Folge: Der Börsenwert fiel auf ein 15-Jahres-Tief. Die Familie nutzte die Baisse, um für 30 Millionen Franken privat Aktien zuzukaufen. Ihr Kapitalanteil erhöhte sich von 25,3 auf 28,5 Prozent, der Stimmenanteil von 43,3 auf 44 Prozent.
Dass Nick Hayek Ende September in einem BILANZ-Interview verkündete, er spiele mit dem Gedanken, die Firma von der Börse zu nehmen, verschaffte den Titeln wieder etwas Auftrieb. Aber längst nicht so viel, um die erlittenen Verluste wieder wettzumachen: Um eine Milliarde ging das Familienvermögen dieses Jahr zurück. Affaire à suivre.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
71
Peter Grogg
3,3 Mrd.
Chemie/Pharma
Nidwalden
Bachem mit Sitz in Bubendorf BL ist ein Biotechnologieunternehmen, das auf Peptide spezialisiert ist. Peter Grogg gründete die Firma 1971 und war bis 2002 als CEO und dann bis 2012 als Präsident tätig. Heute fungiert der 82-Jährige nur noch als Ehrenpräsident. Inzwischen hat die an der Schweizer Börse gelistete Firma einen Wert von über fünf Milliarden Franken, Peter Grogg und seine Familie sind mit rund 58 Prozent im Mehrheitsbesitz. Nebst weiteren Beteiligungen gehört Peter Grogg seit 2015 auch das Traditionshotel Bad Schauenburg in Liestal BL, das vorher im Besitz des Basler Pharmaunternehmens Novartis war. Für seine Leistungen im Forschungsbereich der Peptide hat ihm die Universität Basel die Ehrendoktorwürde verliehen.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
221
Silvio Denz
375,0 Mio.
Luxus/Genuss
Nidwalden
17 Jahre nach dem Börsengang hat Silvio Denz (68) sein Unternehmen dekotiert. Der Mehrheitsaktionär und VR-Präsident des Luxusgüteranbieters Lalique Group unterbreitete den Publikumsaktionären ein öffentliches Kaufangebot. Als Gründe für den Rückzug von der Börse nennt Denz die mit der Kotierung verbundenen Kosten und die kurzfristige Anlegeroptik: «Die Lalique Group kann als privates Unternehmen mit einem Aktionariat aus Unternehmern die künftigen Entwicklungsschritte nachhaltiger umsetzen», ist er überzeugt. Dafür engagierte er die Ex-Jelmoli-Chefin Nina Müller, die die operative Führung vom langjährigen CEO Roger von der Weid übernommen hat.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
131
Ulrich Bettermann
1,3 Mrd.
Industrie
Nidwalden
OBO Bettermann, das Unternehmen von Ulrich Bettermann (78), bietet Elektroinstallationstechnik rund um den Globus an. An der Firma sind auch seine Kinder Bianca, Andreas, Christoph und Thomas beteiligt. Bianca Obrist-Bettermann ist Geschäftsleiterin der Bettermann AG hier in der Schweiz. Das Familienoberhaupt Ulrich Bettermann aus dem deutschen Sauerland lebt zeitweise am Buochser Seeufer in Nidwalden, in Österreich und Spanien. Mit seinem Privatjet fliegt der Unternehmer mit Schweizer Pass auch Persönlichkeiten wie den deutschen Tennisprofi Jan-Lennard Struff oder den Sänger Roberto Blanco umher. Struff wird von OBO gesponsert und hat dieses Jahr in München sein erstes ATP-Turnier gewonnen. Auch der deutsche Tennis-Junior Max Schönhaus, der im Sommer in Wimbledon mit dem Sieg in der Doppelkonkurrenz bei den Junioren seinen ersten ganz grossen Erfolg feiern konnte, wird von Bettermanns Unternehmen gefördert.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
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