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Der Guide für die 300 Reichsten

Es ist wieder soweit: Die Superreichen der Schweiz sind da. Welche Rekorde sie brechen, wer neu ist und wer sein Vermögen vermehren konnte.

Bilanz 300 Reichste 2024

In der «Gold-BILANZ» werden die 300 Reichsten der Schweiz vorgestellt.

Bilanz

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Gemäss der BILANZ-Reichstenliste besitzen die Superreichen im Jahr 2024 sage und schreibe 833‘500’000’000 Franken. Das sind fast fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Damit nimmt das Gesamtvermögen erstmals in zwei Jahren wieder zu – und hat einen neuen Rekordwert erreicht.

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Wer in diesem Jahr verloren hat, wer sein Vermögen in einem schwierigen Umfeld trotzdem steigern konnte und wer neu zu den 300 Reichsten der Schweiz gehört, erfahren Sie im folgenden Artikel.

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Die Reichsten der 300 Reichsten der Schweiz

Der in Genf wohnhafte Chanel-Miterbe Gérard Wertheimer – Grossvater Pierre Wertheimer war Mitgründer des Modehauses Chanel – steht wie schon letztes Jahr auf Platz eins. Allerdings mit einem um rund vier Milliarden auf neu 37–38 Milliarden gesunkenen Vermögen.

Auf Platz zwei liegen die Familien Oeri, Hoffmann und Duschmalé mit 28–29 Milliarden. Vor allem dank des im Jahresvergleich wieder besseren Kurses der Roche-Aktie konnte das Vermögen um rund 2 Milliarden zulegen.

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Die Top Ten 2024

Litt unter der Krise in der Luxusgüter­industrie – ­allerdings auf höchstem ­Niveau: Gérard Wertheimer.
Beschreiten bei Roche unter CEO Thomas ­Schinecker neue Wege: André Hoffmann (l.) und Jörg ­Duschmalé.
Arrondierte sein Logistik-, Airline- und Reederei­imperium mit dem Kauf eines Pharmaherstellers: Klaus-­Michael Kühne.
Etabliert sich nach Erbstreitigkeiten immer mehr als Oberhaupt der ­Bankerfamilie: Jacob Safra.
850 Schiffe und über 200 000 Mitarbeitende in 675 Büros: ­Rafaela und ­Gianluigi Aponte mit ihren ­Kindern Diego und Alexa (v.l.).
Macht Verluste in ­Brasilien und bei Kraft Heinz mit Gewinnen bei seinen Bier- und Restaurant-beteiligungen mehr als wett: Jorge Lemann.
Kämpft hart­näckig gegen die «absurden» ­Sanktionen: ­Andrey Melnichenko.
Zog mit ­seiner Alinghi-Crew beim ­America’s Cup dieses Mal den Kürzeren: ­Ernesto ­Bertarelli.
Sieht sich bei Ems mit einem ­schleppenden ­Geschäftsgang konfrontiert: Magdalena ­Martullo-Blocher mit Vater ­Christoph Blocher.
Bereinigt das Produktportfolio Firmenichs und verleiht der ­Aktie dadurch mehr Schub: ­Patrick ­Firmenich.
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Litt unter der Krise in der Luxusgüterindustrie – allerdings auf höchstem Niveau: Gérard Wertheimer.

Mario Wagner / 2 Agenten für BILANZ

Die Top Ten in der Reichsten-Liste haben dieses Jahr um 8 Milliarden Franken oder umgerechnet 3,8 Prozent zugelegt. Neu besitzen die zehn Reichsten zusammen 218 Milliarden Franken. Damit besitzen sie mehr als ein Viertel des Gesamtvermögens aller Reichsten.

Die Absteiger unter den 300 Reichsten

Die Gebrüder Kamprad, die bis im letzten Jahr 21 Mal in Folge an der Spitze der 300 Reichsten standen, sind in den letzten zwölf Monaten von Platz 10 auf Platz 18 abgerutscht. Das Vermögen der Ikea-Möbelhändler beläuft sich noch auf 10,5 Milliarden Franken (2023: 13,5 Milliarden Franken).

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Grösster Absteiger ist allerdings die Familie Jacobs. Grund für den Abzug von 5,75 Milliarden Franken ist eine grundsätzliche Neubeurteilung der Vermögenssituation: Erstmals wurde das Vermögen der Jacobs Stiftung, auf welches die Familienmitglieder keinen Zugriff haben, herausgerechnet.

Die Aufsteiger unter den 300 Reichsten

Grösster Aufsteiger ist die Familie Firmenich, die erstmals in die Top Ten rückt. Sie hat mit einem Plus von 5 Milliarden Franken am meisten zugelegt. Grund ist unter anderem die gute Entwicklung der Aktienkurse von DSM Firmenich an der Börse.

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Auch Klaus-Michael Kühne (87) gehört mit einem Plus von 3 Milliarden Franken zu den Gewinnern – er steht auf Platz 3 der Reichstenliste. Die Hauptbeteiligungen des Deutschen sind seine 54 Prozent am Logistikkonzern Kühne+Nagel, seine rund 30 Prozent an der Reederei Hapag Lloyd und seine auf knapp 20 Prozent ausgebaute Beteiligung an der Deutschen Lufthansa. Die Entwicklung ist unterschiedlich: liegt Hapag Lloyd seit Jahresbeginn klar im Plus, mussten Kühne+Nagel sowie Lufthansa etwas Federn lassen.

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Die Neuen unter den 300 Reichsten der Schweiz

In diesem Jahr werden zwölf Reichste neu in der Liste aufgeführt, deutlich weniger als letztes Jahr, als es 19 Neuzugänge gab. Die Debütanten bringen zusammen 12,5 Milliarden Franken auf die Waage. Dazu gehören beispielsweise die Brüder Milan und Tomas Prenosil, Inhaber der Confiserie Sprüngli, oder Serieninvestor und Ribopharma-Gründer Christian Angermayer.

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Viel los bei den Reichsten

Auch dieses Jahr verstecken sich in der Liste der 300 Reichsten viele grössere und kleinere Neuigkeiten – hier eine Auswahl.

  • Partners-Group-Mitgründer Urs Wietlisbach ist neben Hansjörg Wyss der einzige Schweizer, der sich der Giving Pledge der US-Milliardäre Bill Gates und Warren Buffett angeschlossen hat: Nur Milliardäre sind Mitglied, und sie verpflichten sich, mindestens die Hälfte ihres Vermögens zu spenden.
  • Ex-Bär-Chef Boris Collardi setzt sein Investment bei der US Lecce effizient ein: Der süditalienische Fussballclub hat mit dem tiefsten Budget aller Serie-A-Vereine die Spielklasse gehalten.
  • F&P Robotics, eine Beteiligung des Selfmade-Millionärs Guido Fluri, stellt den über 100'000 Franken teuren Roboter «Lio» her, der Heimbewohnern Witze erzählt, um das Personal im Gesundheitswesen zu entlasten.
  • Bierbaronin und Heineken-Hauptaktionärin Charlene de Carvalho-Heineken schleust angeblich seit Jahren ihr umfangreiches Dividendeneinkommen am niederländischen Fiskus vorbei.
  • Hedgefonds-Pionier Rainer-Marc Frey hat sein Engagement bei der Immobilienbeteiligungsfirma Peach Property auf zehn Prozent ausgebaut.
  • König Carl Gustaf von Schweden und Königin Silvia verliehen den vier Bandmitgliedern von ABBA – darunter die in der Schweiz wohnhafte Anni-Frid Reuss – den Ritterorden für ihren besonderen Einsatz für die Musikwelt.
  • Pharma-Millionär Thomas Lines ist nach seinen beiden Kindern jetzt ebenfalls Besitzer eines roten Schweizer Passes.
  • Acht Diätköche und zwei Ernährungswissenschaftler sorgen im von Hans-Peter Strebel finanzierten Spitzensportzentrum OYM dafür, dass die Leistung der Athleten durch einen ausgewogenen Speiseplan optimiert werden kann.
  • Die auf Audiosysteme spezialisierte Traditionsfirma Revox des Immobilienunternehmers Beat Frischknecht hat neu den «Botanic» im Sortiment – einen wetterfesten High-End-Lautsprecher, der zugleich als Blumentopf dient.
  • Tobias Reichmuth versucht sein biologisches Alter mit einer gesunden Lebensweise und Behandlungen zu reduzieren. Das Projekt dürfte sich nun beschleunigen. Reichmuth hat sich in Zürich die erste Longevity-Klinik gebaut.
  • Mit einer Beteiligung von fünf Prozent an der Italienischen Technogym ist der einstige Glencore-Lenker Ivan Glasenberg ins Geschäft mit Sportgeräten eingestiegen.
  • Die Modewelt ist dem «King of Bling», bürgerlich Philipp Plein, zu eng geworden; nun steigt der Designer auch noch ins Hotelgeschäft ein.
  • Nach dem Tod von Prinz Constantin von und zu Liechtenstein hat seine Schwester Tatjana von Lattorff, Prinzessin von und zu Liechtenstein, die Führung der milliardenschweren Stiftung Fürst Liechtenstein übernommen.
  • Capri-Sun-Eigentümer Hans-Peter Wild wurde dieses Jahr in Salzburg das Ehrenzeichen verliehen. Verdient – immerhin hat er die Salzburger Festspiele mit der grössten privaten Zuwendung in der Geschichte des Festivals beglückt.
  • Gegen die Proper Group von Francisco Fernandez wurde das Konkursverfahren eingeleitet. Nicht weil die Firma kein Geld mehr hätte, sondern weil dort offensichtlich versäumt wurde, eine Anwaltsrechnung über 23'000 Franken zu bezahlen.
  • Burkhard Pohl, Nachfahre des Wella-Gründers Franz Ströher, spendet dem Brasilianischen Nationalmuseum über 1000 Fossilien.

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(nim)

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