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ABB: Mit Morten Wierod bekommt Björn Rosengren seinen Wunschnachfolger. Dramatische Änderungen sind von ihm nicht zu erwarten.
Marc Kowalsky
Mit dem neuen ABB-Chef wird es keine Disruptionen geben.
PDÜberraschend war höchstens der Zeitpunkt: Bereits im August gibt ABB-CEO Björn Rosengren (65) sein Amt ab, ein halbes Jahr früher als erwartet. Erwartungsgemäss heisst der Nachfolger Morten Wierod (52), seit über einem Vierteljahrhundert im Konzern und Wunschkandidat von Rosengren. Der Norweger gilt als ruhig und zurückhaltend, er polarisiert nicht und kann es mit jedem gut – gar «einen Langweiler» nennt ihn ein ehemaliger Weggefährte. Aber vielleicht braucht es nach den Umbrüchen der letzten Jahre jetzt gerade diese Qualifikation an der Spitze des Konzerns mit 108 000 Mitarbeitern. Wierod wird ABB im Sinne Rosengrens weiterführen; nimmt man seine Vergangenheit als Massstab, sind grosse Disruptionen von ihm nicht zu erwarten – anders als beim unterlegenen Kandidaten Tarak Mehta, der als deutlich eigenwilliger und gestaltungsfreudiger gilt.
Rosengren hat den Konzern dezentralisiert und auf Rendite getrimmt, unter ihm hat sich der Aktienkurs nach Jahren der Stagnation trotz Pandemie und Ukraine-Krieg verdoppelt. Wierod muss den Erfolgskurs halten. Und das Geschäft mit der E-Mobility auf Vordermann bringen: Dessen geplanter Börsengang ist seit knapp zwei Jahren sistiert.
Morten Wierod ist verheiratet mit Tone Brand Wierod (51), die studierte Biophysikerin ist heute nicht mehr berufstätig. Sohn Magnus (23) arbeitet bei ABB in Zürich im Bereich Nachhaltigkeit und Menschenrechte, sein Bruder Frederik (25) als Programmierer in London. Die Familie hat ein grosses Feriendomizil in Mendrisio TI und ein Sommerhaus im norwegischen Schärengarten, wo Morten Wierod fischt und Zeit in der Natur verbringt.
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