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Das Vermögen der Superreichen hat im Pandemie-Jahr um spektakuläre 31 Prozent zugelegt, wie der Bloomberg Billionaires Index zeigt.
Madalena Martullo-Blocher (Mitte) mit ihren Eltern Silvia und Christoph Blocher. Die Unternehmerin liess in der Pandemie grosse Vorsicht walten, das Familienvermögen wuchs aber deutlich, was zu einem Grossteil Martullo-Blochers geschickten Management bei Ems Chemie zu verdanken ist.
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Kürzlich büssten Multi-Milliardäre wie Jeff Bezos, Bill Gates und Mark Zuckerberg zwar jeweils einige Milliarden Dollar an Vermögen ein. Insgesamt brachte das Pandemie-Jahr den Reichsten aber einen satten Geldsegen.
Das bedeutet: Das Nettovermögen der 500 reichsten Personen der Welt erhöhte sich im Jahr 2020 um 1,8 Billionen Dollar. Es stieg damit auf 7,6 Billionen Dollar, ein Anstieg von 31 Prozent. Das zeigt der Bloomberg Billionaires Index. Unter den 500 sind auch einige Vertreter aus der Schweiz – etwa die Familie Blocher.
Das ist nicht nur antizyklisch zu den Problemen der restlichen Weltbevölkerung, von der viele mit Existenzsorgen, Arbeitslosigkeit und schwachem Wachstum zu kämpfen haben. Es bedeutet sogar den grösste Jahreszuwachs in der achtjährigen Geschichte des Index.
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Die vorteilhafte Vermögensentwicklung basiert dabei zu einem grossen Teil auf dem Boom an den Aktienmärkten. Da viele Multi-Milliardäre einen grossen Teil ihres Reichtums in Aktien halten, profitieren sie vom Aufschwung, vor allem, wenn ihre Unternehmen zu den Krisengewinnern zählen wie Amazon oder Microsoft.
Auch die meisten Reichsten der Schweiz – von den Kamprad-Brüdern über Madgalena Martullo-Blocher bis zu Josef Ackermann auf dem letzen Platz im BILANZ-Ranking – haben dank der Aktienmärkte den Folgen von Corona getrotzt, wenn auch das Plus zum Vorjahr kleiner ausfiel als in der globalen Entwicklung.
Nur 0,7 Prozent oder in Summe 5 Millliarden Franken legte ihr Vermögen 2020 zu. Anders als in anderen Krisenzeiten blieb die Vermögensentwicklung aber positiv. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase und nach der Finanzkrise hatte es jeweils Jahre gedauert, bis das Vermögen der Reichsten wieder den Vorkrisenstand erreichte.
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Platz 10: Charlene de Carvalho-Heineken
Vermögen: 13,5 Milliarden Franken (2019: 14,5 Milliarden)
Die erfolgreichste Bierbrauerin der Welt beklagt aktuell einen quälenden Kater, ausgelöst durch die Corona-Pandemie mit der weltweit von Behörden angeordneten Schliessung von Bars und Diskotheken sowie Sperrung von Zuschauertribünen bei sämtlichen Sportevents.
KeystonePlatz 9: Familien Schindler, Bonnard
Vermögen: 14,5 Milliarden Franken (2019: 12,5 Milliarden)
Die Herrscher über Schindlers Lifte und Rolltreppen mussten deutliche Einbussen hinnehmen. Corona hat die Innerschweizer Firma hart getroffen (im Bild Alfred Schindler).
Luzerner Zeitung AGPlatz 8: Andrey Melnichenko
Vermögen: 14,5 Milliarden Franken (NEU)
Nach dem Niedergang der Sowjetunion als Bankier zu Wohlstand gekommen, leitet der gebürtige Weissrusse (im Bild mit Gattin Aleksandra (M.) und Galeristin Isabelle Bscher) heute von St. Moritz GR aus russische Industriekonzerne wie EuroChem oder SUEK.
Getty ImagesPlatz 7: Familie Bertarelli
Vermögen: 14,5 Milliarden Franken (2019: 14,5 Milliarden)
Zum Milliardär wurde Ernesto Bertarelli (im Bild mit Gattin Kirsty) 2006, als er mit Schwester Dona und Mutter Maria Iris den Familienkonzern Serono für über 16 Milliarden Franken an Merck verkaufte. Dank Investitionen ist es ihm im Corona-Jahr gelungen, das Vermögen auf Vorjahresniveau zu halten.
Amelia TroubridgePlatz 6: Jorge Lemann
Vermögen: 15,5 Milliarden Franken (2019: 22,5 Milliarden)
Beim weltgrössten Brauer AB InBev, der Marken wie Stella Artois, Budweiser oder sinnigerweise Corona im Angebot führt, hat die Corona-Krise heftig zugeschlagen. Mit seinem Anteil von knapp 10 Prozent verlor Lemann rund 6 Milliarden Franken. Hinzu kamen Verluste bei den Konzernen Kraft Heinz oder Restaurant Brands International (Burger King, Tim Hortons), an denen er ebenfalls beteiligt ist.
VALÉRIA GONÇALVEZ / ESTADAOPlatz 5: Familie Blocher
Vermögen: 15,5 Milliarden Franken (2019: 11,5 Milliarden)
Innert Jahresfrist ist das Familienvermögen der Blochers um vier Milliarden Franken angeschwollen, hauptsächlich dank der von den drei Blocher-Schwestern kontrollierten Ems-Chemie (im Bild: Christoph Blocher mit Gattin Silvia).
Fabienne Bühler / Schweizer IllustriertePlatz 4: Familie Safra
Vermögen: 21,5 Milliarden Franken (2019: 21,5 Milliarden)
Die Safra-Gruppe, die Vermögenswerte in Höhe von 253 Milliarden Dollar verwaltet, wird von zwei der vier Kinder von Patriarch Joseph Safra (82; im Bild mit Gattin Vicky) geleitet. Weltweit ist sie an über 160 Standorten präsent ist und besitzt rund 200 Geschäfts- und Wohnimmobilien.
Folhapress
Platz 3: Gérard Wertheimer
Vermögen: 25,5 Milliarden Franken (2019: 23,5 Milliarden)
Die Premiumlabels von Chanel erfreuen sich weiterhin der Gunst ihrer begüterten Kundschaft. Inhaber der Chanel-Gruppe sind der in New York domizilierte Alain Wertheimer (72) und sein Bruder Gérard (70; Bild), der in der Schweiz wohnt.
Zuzanna LupaPlatz 2: Familien Hoffmann und Oeri
Vermögen: 29,5 Milliarden (2019: 27,5 Milliarden)
Pharmariese Roche wird von den Basler Familien Oeri und Hoffmann kontrolliert: Die Erben halten 50,1 Prozent der stimmberechtigten Inhaberaktien. Mit der Wertentwicklung ihres Aktienbesitzes kann die Familie mehr als zufrieden sein: Die Inhaberaktie erreichte auf dem Höhepunkt der Corona-Krise einen neuen Rekordstand (im Bild: Vizepräsident André Hoffmann).
Sebastien AgnettiPlatz 1: Gebrüder Kamprad
Vermögen: 55,5 Milliarden Franken (2019: 54,5 Milliarden)
Die im Kanton Waadt eingebürgerten Eidgenossen und Söhne von Ikea-Gründer Ingvar Kamprad steuern das Werk, das ihr Vater ab 1943 aufgebaut und immer kunstvoller verschachtelt hatte – mit diskreten Dependancen in den Niederlanden (Ingka) und Liechtenstein (Interogo).
(me, mit Material von Bloomberg)
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