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Der Schweizer Leitindex SMI lag 2021 international im Mittelfeld. In einigen Branchen ging die Schere zwischen den Top- und Flop-Aktien sehr weit auseinander.
ENORME UNTERSCHIEDE 100 Prozentpunkte Performance liegen zwischen der von Thomas Gottstein (r.) geführten CS und Jérôme Lamberts (M.) Richemont. Auch Partners-Group-CEO David Layton braucht sich vor seinen Aktionären nicht zu verstecken.
Lukas Schnurrenberger / PD, Getty Images, BloombergWerbung
Es war ein Jahr, in dem Anleger an den Börsen schöne Gewinne einfahren konnten. Schweizer Aktien waren keine schlechte Wahl. Mit einem Zuwachs von rund 18 Prozent liegt der Swiss Market Index (SMI) unter 92 von Bloomberg erfassten Länderindizes auf dem 48. Rang und damit ziemlich genau im Mittelfeld. Der Schweizer Markt entwickelte sich sehr ähnlich wie der MSCI All Country World Index.
Im SMI dominieren die Gewinner. Nach Branchen betrachtet ist das Ranking jedoch sehr durchmischt. «Es gab keinen eindeutigen Trend, der einen Sektor besonders begünstigt oder belastet hätte», sagt Thomas Heller, CIO und Leiter Research der Schwyzer KB. Es waren vor allem unternehmensspezifische Gründe, welche die Kurse beeinflussten. Sehr deutlich zeigt sich dies bei den Banken.
Während UBS-Chef Ralph Hamers mit guten Zahlen zu überraschen wusste und zu den Top-Performern zählt, rangiert die CS unter Thomas Gottstein infolge des Greensill-Debakels am Ende der Tabelle. Die Performance-Differenz zwischen den beiden beträgt rekordverdächtige 55 Prozentpunkte.
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Im Gleichklang SMI liegt unter den Börsen im Mittelfeld
BlombergIm Gleichklang SMI liegt unter den Börsen im Mittelfeld
Blomberg«Die Credit Suisse ist ein Ausreisser nach unten. Die Finanztitel sind in diesem Jahr an den Börsen gut gelaufen», sagt Caroline Hilb Paraskevopoulos, Leiterin Anlagestrategie bei der St. Galler KB. Banken hätten von steigenden Zinsen, einem sehr guten Umfeld mit zahlreichen M&A-Aktivitäten und der Stimmung an den Aktienmärkten profitiert.
Weit ging die Schere auch im Luxussektor auf. «Während Richemont mit einem Kursgewinn von fast 80 Prozent von der Tabellenspitze grüsst, konnte Swatch unter dem Strich nur knapp mit dem Markt mithalten», sagt Heller. Richemont-Chef Jérôme Lambert liess die Covid-Krise überraschend rasch hinter sich und erfreute die Investoren mit starken Quartalszahlen.
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Von 45 auf über 80 Milliarden Franken kletterte der Marktwert des Luxuskonzerns. Swatch indessen wurde im September im Bluechip-Index durch Logitech ersetzt. Der von Bracken Darrell geführte Konzern hatte einen schlechten Start im SMI: Das seit dem Covid-Crash laufende Rally legt seit Sommer eine Pause ein. Die Enttäuschung der Aktionäre dürfte überschaubar sein, denn die Aktie hatte sich zuvor in 15 Monaten vervierfacht.
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Index-Primus Nestlé übertrumpfte den SMI mit knapp 20 Prozent nur leicht. Die beiden anderen Indexschwergewichte, Roche und Novartis, drifteten 2021 deutlich auseinander. Bei Novartis werden Versäumnisse in der Produktentwicklung zum Problem.
«Positiv fallen Industrietitel auf. Diese haben trotz Lieferschwierigkeiten von der Erholung der Weltwirtschaft profitiert», sagt Hilb Paraskevopoulos. Die Sika-Aktie setzte das Kurswunder fort und legte weitere 50 Prozent zu, allein 10 Prozent gehen auf die Kursexplosion nach der Übernahme der ehemaligen Bauchemiesparte von BASF zurück.
Auch die Erfolgsstory der Partners Group setzte sich trotz steigender Zinsen fort. Mit 43 Prozent ist das von David Layton geführte Private-Equity-Haus der beste Finanzwert im SMI. Nur im September sorgte der chinesische Immogigant Evergrande für Unsicherheit. Schon im Oktober waren die Verluste aber wieder wettgemacht.
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