Guten Tag,
UBS-Chef Sergio Ermotti geht erhobenen Hauptes – doch mit leichtem Grummeln. Fusionspläne übergibt er dem Nachfolger.
Sergio Ermotti hinterlässt eine gesunde Bank. Doch es fehlt an Dynamik: Der Kurs darbt.
BloombergSein erstes Strategiemeeting war legendär. Vor neun Jahren verdankte Sergio Ermotti seine CEO-Nominierung einer tumultartigen Zusammenkunft im fernen Singapur, als sein Vorgänger Oswald Grübel den Zwei-Milliarden-Verlust eines Londoner Händlers für einen Knall-Abschied nutzte.
Sein letztes Strategiemeeting verlief da deutlich ruhiger – und darf deshalb durchaus als Symbol für die sturmarmen Gewässer gelten, in die Langzeit-Chef Ermotti die Bank nach wilden Jahre gelotst hat. Im Corona-Jahr hatte Präsident Axel Weber das alljährliche septemberliche Treffen von Verwaltungsrat und Konzernleitung ins Tagungszentrum Wolfsberg oberhalb des Bodensees verlegt.
Anders als in Singapur war der neue Chef mit dem Ex-ING-Lenker Ralph Hamers längst bestellt, und statt Putschversuchen – vor neun Jahren wollten einzelne Konzernleitungsmitglieder die Kür Ermottis verhindern – hatte der Holländer einen eher geselligen Empfang: Er durfte nicht nur über das edle UBS-Konferenzzentrum staunen, das sich sein vormaliger Arbeitgeber kaum noch leisten würde. Vor allem konnte er sich mit all den neuen Kollegen länger persönlich austauschen.
Werbung