Guten Tag,
Sonova bleibt wachstums- und ertragsstark; bei Siegfried kann man mit dem Einstieg noch zuwarten; Leonteq sind günstig zu haben.
Frank Goldfinger
TOP-WERT Präsident Robert Spoerry ist mit Sonova für die Zukunft bestens gerüstet.
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Wie denn meine persönliche Anlagestrategie in der aktuell schwierigen Börsenlage aussehe, will ein Leser wissen. Ich mache genau das, was ich hier schon mehrmals beschrieben habe: Über die letzten Monate machte ich bei einigen Aktien mit Kursgewinnen Kasse (bei mehreren Titeln allerdings habe ich den richtigen Zeitpunkt verpasst). Nun halte ich «mein Pulver trocken», wie der Börsianer sagt. Übersetzt: Die daraus resultierende Cash-Position lasse ich vorderhand im Portfolio stehen.
Ich habe eine Liste mit mittelfristig vielversprechenden Aktien zusammengestellt. Die Anforderungen an die Unternehmen: Top-Marktposition, Durchsetzungskraft bei Preiserhöhungen, hoher Cashflow, gute Finanzlage, positive Ertragsaussichten, tiefe Bewertung der Valoren sowie eine anständige Dividendenrendite.
Bei heftigen Kurseinbussen dieser Aktien steige ich in absehbarer Zeit ein, allerdings gestaffelt. Denn mir ist bewusst, dass auch der gewiefteste Investor es nicht schafft, immer zum tiefsten Aktienkurs einzusteigen. Manchmal kaufe ich auch bei jenen Valoren dazu, welche im Portefeuille mit grösseren Verlusten zu Buche stehen, und senke damit den Einstandspreis der Papiere.
Frank Goldfinger ist der anonyme Börsenspezialist der BILANZ. Schreiben Sie ihm an: bahnhofstrasse@bilanz.ch
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Einer der Titel, die zuoberst auf der Liste stehen, ist Sonova. Zwar ist die Dividendenrendite trotz kräftiger Erhöhung der Ausschüttung mit 1,6 Prozent mickrig. Doch sonst erfüllt das Unternehmen meine Ansprüche. Der Weltmarktführer für Hörgeräte ist wachstums- sowie ertragsstark. Das Geschäftsjahr 2021/22 brachte 29 Prozent mehr Umsatz, das Ebitda und der Gewinn nahmen sogar um rund 40 Prozent zu. Von fünf Franken Einnahmen bleibt einer als Reingewinn hängen – 20 Prozent Gewinnmarge.
Das Wachstum wird anhalten, nicht zuletzt weil Sonova laufend Zukäufe tätigt. Dazu gesellt sich die technologische Stärke, die sich im Output innovativer Produkte zeigt. Damit das so bleibt, leiten Präsident Robert Spoerry (66) und CEO Arnd Kaldowski (55) hohe Beträge in die Forschung und Entwicklung.
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Die Aktien haben sich lange Zeit gut gehalten. Seit Anfang April sind sie jedoch unter starken Abgabedruck geraten. In den nächsten drei Jahren will das Management Papiere für 1,5 Milliarden Franken zurückkaufen. Damit werden die Gewinne pro Titel weiter verdichtet. Ich hätte es auch begrüsst, wenn ein Teil des Geldes für eine einmalige Barausschüttung an die Aktionäre verwendet worden wäre. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22 für dieses und 18 für nächstes Jahr sind die Aktien nicht überteuert. Dennoch warte ich ab; der Bärenmarkt dauert an, bis im Herbst dürften die Titel wohl billiger zu haben sein.
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Erstmals nach drei Jahren wurden die Aktionäre des Pharmawirkstoff-Auftragsfertigers Siegfried wieder zu einer physischen Generalversammlung eingeladen. Und sie sorgten gleich für einen Paukenschlag: Der Antrag auf eine Erhöhung des genehmigten Kapitals wurde abgelehnt. Wahrscheinlich scheuten die Aktionäre den Verwässerungseffekt. Denn sie beklagen auch so schon heftige Verluste: Seit dem historischen Höchstkurs im vergangenen August haben die Papiere gegen 40 Prozent an Wert eingebüsst.
Dabei zeigt sich Siegfried so stark wie noch nie. Für 2021 wurden Rekordzahlen präsentiert, in diesem Jahr dürfte der Umsatz um etwa ein Zehntel wachsen und die Ebitda-Marge von 18,8 auf 20 Prozent steigen. Auch mittelfristig sieht es gut aus, der Pharmamarkt gilt als relativ konjunkturresistent.
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Für die Aktien spricht zudem die günstige Bewertung: Das KGV für dieses und kommendes Jahr stellt sich auf 21 respektive 18. Siegfried sind attraktiv, mit einem Einstieg kann man dennoch etwas zuwarten. Einmal ist die Börsenstimmung schlecht. Auch halten sich die Anleger in diesen Tagen gerne an hochrentierende Aktien – und dazu gehört Siegfried mit einer Dividendenrendite von 0,5 Prozent sicher nicht.
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Nach durchzogenen Jahren macht Leonteq wieder mit Spitzenresultaten auf sich aufmerksam. So wurde 2021 ein fast vervierfachter Gewinn von 156 Millionen Franken geerntet. In diesem Jahr purzeln die Rekorde weiter. Jüngst gab CEO und Grossaktionär Lukas Ruflin (47) bekannt, fürs erste Halbjahr werde mit einem Gewinn von 110 Millionen gerechnet, ein Plus von fast 50 Prozent. Im Kommissions- und Dienstleistungsbereich sind die Erträge, dem Börsentrend entsprechend, rückläufig. Dafür profitiert der Spezialist für strukturierte Anlagelösungen im Derivategeschäft vom Auf und Ab der Aktienkurse.
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Wie lange der Boom im Handelsgeschäft anhält, lässt sich kaum abschätzen. Leonteq ist aber auch für schwächere Phasen gerüstet. Die Firma zeigt sich bezüglich Finanzinstrumenten höchst innovativ. Dem Management gelingt es daneben, laufend neue Partnerschaften einzugehen oder bestehende zu vertiefen – das A und O in diesem Business.
Dennoch haben die Papiere seit Anfang April ein Fünftel an Wert eingebüsst – nach einem langen Anstieg. Mit einem für 2022 geschätzten KGV von 7 sind sie günstig. Gut gefällt mir die saftige Dividendenrendite von fünf Prozent. Die Credit Suisse setzt das Kursziel auf 88 Franken. Das entspräche einem Kursgewinn von über 40 Prozent. Allerdings sind die Aktien nur etwas für nervenstarke Anleger.
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