Abo
Kunst

BILANZ-Künstler-Rating: Das sind die besten Künstler 2022

Der Kunstmarkt hat sich erholt. Gewinner sind die etablierten Stars der Szene, Frauen befinden sich auf dem Vormarsch: das 29. BILANZ-Künstler-Rating.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Brigitte Ulmer

Maya Rochat

«Als Künstlerin bin ich ein Medium einer universellen Sprache aus Form und Farbe. Alles, was es auf der Welt gibt, wurde eines Tages erträumt. Ich versuche, Schönheit zu erträumen.» Maya Rochat, Rang 10 (u 40)

Anne Gabriel-Jürgens für BILANZ

Werbung

Dass geistig-ästhetische Nahrung von der Schweizer Regierung nicht zur Grundversorgung gezählt wird, mussten Künstler und ihre Galeristen sowie Museen während der zwei Pandemiejahre immer wieder schmerzhaft erleben. Ausstellungen wurden verschoben, Messen abgesagt.

Partner-Inhalte

Eine Branche, zu deren Gepflogenheiten das Herzeigen und das Betrachten gehören, das persönliche Gespräch, das Reisen und die Partys, wurde zu klösterlicher Einkehr gezwungen.

Werbung

Doch das war nur so gefühlt und nicht die Realität. Denn in den Künstlerateliers wurde natürlich weitergearbeitet. Vor allem aber wuselte es wie auf dem Basar in Tausenden von Onlinemeetings mit Künstlerinnen und Künstlern, über Zoom-Gespräche mit Galeristen, an hollywoodreif inszenierten Internetauktionen von Christie’s und Sotheby’s, in den Online-Viewing-Rooms der Art Basel und auf den Instagram-Kanälen.

Rasch, unkompliziert, auch mit Discounten konnten Käufe abgewickelt und der Handel mit Kunstwerken erstaunlich gut fortgesetzt werden.

sdf

Maya Rochat

Farbrausch: Ausstellungsansicht «Kunst & Nachhaltigkeit», Mobiliar, Bern, 2019.

Anne Gabriel-Jürgens für BILANZ
sdf

Maya Rochat

Farbrausch: Ausstellungsansicht «Kunst & Nachhaltigkeit», Mobiliar, Bern, 2019.

Anne Gabriel-Jürgens für BILANZ

Werbung

Mittlerweile scheint die Covid-Delle fast ausgemerzt. Wie der aktuelle «Art Market Report» von Art Basel und UBS zeigt, bewegen sich Galerien und Kunsthandlungen mit 34,7 Milliarden Dollar Umsatz für das Jahr 2021 fast wieder auf Vor-Pandemie-Niveau. «Dieses Jahr ist wieder Business as usual», stellt die Galeristin Eva Presenhuber fest. «Die Biennale in Venedig und die Documenta in Kassel werden die Reisefreudigkeit wieder erhöhen.»

Das Kunstkarussell dreht sich wieder. Galeristen bereiten mit Hochdruck ihre Präsentationen an der Art Basel vor. Gerade gingen wieder die Eröffnungsfeiern der grossen Kunstbiennale in Venedig, des grossen Stelldicheins der globalen Kunst, über die Bühne.

Ugo Rondinone, einer der international begehrtesten Schweizer Künstler, lässt in einer der ältesten Kirchen der Stadt, der Scuola Grande San Giovanni Evangelista von 1301, lebensgrosse Abgüsse von Tänzern, in ihrer Bewegung eingefroren, von der Decke des Kirchenschiffs hängen.

Werbung

Sonia Kacem

«Mich fasziniert es, visuelle Kultur mit einem Netzwerk von aktuellem oder vergangenem Wissen zu verknüpfen.» Sonia Kacem, Rang 5 (u 40)

Anne Gabriel-Jürgens für BILANZ
Sonia Kacem

«Mich fasziniert es, visuelle Kultur mit einem Netzwerk von aktuellem oder vergangenem Wissen zu verknüpfen.» Sonia Kacem, Rang 5 (u 40)

Anne Gabriel-Jürgens für BILANZ

Unterstützt und eingeweiht wurde die eindrückliche Präsentation unter anderem von Rondinones Zürcher Galerie Eva Presenhuber. Auch die beklemmenden Angstfiguren von Miriam Cahn schafften es in die renommierte Biennale-Schau, und Julian Charrière bespielt den Innenhof des ehrwürdigen Palazzo des Musikkonservatoriums. In Venedig wurde auch ein obligates Symposium zur Klimaneutralität abgehalten, und es wurde gefeiert wie einst im Mai. Nur die russischen Yachten und die Chinesen fehlten.

Werbung

Zuversicht an der Spitze

Für die Art Basel, die nach zwei Jahren nun wieder wie gewohnt im Juni stattfindet, könnten die Vorzeichen somit nicht günstiger sein – wären da nicht die eisernen Covid-Bewegungsrestriktionen in China und der Krieg in der Ukraine.

Und doch: «Der Markt ist in einer guten Verfassung», sagt Iwan Wirth, Mitgründer der Galerie Hauser & Wirth. Der Kunstmarkt reagiere jeweils erst mit sechs bis neun Monaten Verzögerung auf aktuelle Ereignisse. Für die Messe sei er «sehr zuversichtlich». Sie wird wieder wirklich international – nicht wie die letztjährige im Herbst, die, was die Besucher anbetraf, ein Schatten ihrer selbst war.

s

Sonia Kacem

Von orientalischen Mustern inspiriert: Wandtapete «3 pieghe, 4 archi e 1 rettangolo», Ausstellungsansicht Galerie Gregor Staiger, Mailand, 2022.

courtesy of the artist & Galerie of Gregor Staiger
s

Sonia Kacem

Von orientalischen Mustern inspiriert: Wandtapete «3 pieghe, 4 archi e 1 rettangolo», Ausstellungsansicht Galerie Gregor Staiger, Mailand, 2022.

courtesy of the artist & Galerie of Gregor Staiger

Werbung

Viele der amerikanischen Sammler, so Wirth, hätten die Art Basel vermisst und kämen dieses Jahr zurück. Auch die Chinesen seien trotz der Reiseschwierigkeiten immer noch sehr aktiv am Markt – entsprechend laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. «Wir haben von unseren Künstlern fantastische Werke sichern können.

Unabhängig, ob die Sammler nach Basel kommen werden, werden wir diese gut und rasch platzieren», sagt er. Unter den Schweizer Künstlern sind dies Nicolas Party und Pipilotti Rist, beides internationale Grosskaliber, aber auch Stars wie Louise Bourgeois, Mark Bradford und Rashid Johnson. «Das Interesse an Werken junger Künstler ist ungebrochen hoch.»

Das Glück der Etablierten

So weit also die Sicht von der Pyramidenspitze. Weiter unten sieht es anders aus. Während Grossgalerien nämlich um mindestens 27 bis 35 Prozent zulegen konnten, erging es laut dem «Art Market Report» den Kleinen meistens schlechter: Nur 13 Prozent Umsatzsteigerung verzeichneten sie (Umsatz bis 500 000 Dollar), bei den Kleinsten darunter (Jahresumsatz bis 250 000 Dollar) sieht es mit 6 Prozent Steigerung noch magerer aus.

Werbung

Simone Holliger

«Mich interessiert, was in der Kunst mit einfachsten Mitteln möglich ist: Es braucht nur Messer und Kleber, um grosse Körper und Volumen zu schaffen.» Simone Holliger, Rang 9 (u 40)

Anne Gabriel-Jürgens für BILANZ
Simone Holliger

«Mich interessiert, was in der Kunst mit einfachsten Mitteln möglich ist: Es braucht nur Messer und Kleber, um grosse Körper und Volumen zu schaffen.» Simone Holliger, Rang 9 (u 40)

Anne Gabriel-Jürgens für BILANZ

Glück ist somit jenen Künstlern beschieden, die von einer international tätigen Grossgalerie vertreten werden oder von einem der «Cutting Edge»-Galeristen, die an den besten Messen den Zugang zu einer globalen Sammlerschaft haben.

Dazu gehören gewiss jene Schweizer Kunstschaffende, die im 29. BILANZ-Künstler-Rating unter den ersten 20 Plätzen figurieren: Das sind die etablierten Werte, Künstler, die über eine konsistente Ausstellungsbiografie verfügen, internationale Strahlkraft haben, in renommierten Museen und Kunsthallen ausstellen und mit generöser Unterstützung bei den Produktionskosten rechnen können.

Werbung

Obschon die Juroren des BILANZ-Künstler-Ratings nach formalen Kriterien, Inhalten und Relevanz urteilen und nicht nach Marktwert, stimmt ihr Verdikt mit der Marktpräsenz deshalb letztlich überein. Man kann dies als Beleg dafür werten, wie sehr eine Künstlerkarriere im engen Tandem mit dem Erfolg ihrer Galeristen an Zugkraft gewinnt. Eine gut vernetzte, international tätige Galerie erhöht die Visibilität bei den Opinion Leaders der Kunstszene und platziert Werke in die besten Sammlungen. Das sind die beiden Währungen, in denen gerechnet wird.

Zum diesjährigen BILANZ-Künstler-Rating, an dem sich 45 Kuratoren, Museumsleute und Kritiker beteiligten, gibt es drei weitere Befunde festzuhalten: Erstens waren noch nie so viele Frauen in der Liste vertreten wie dieses Mal. Zehn der Top 15 sind Frauen, von den insgesamt 50 Künstlern sind 24 Frauen.

Werbung

ds

Simone Holliger

Sie spricht nicht, 2021, Ausstellungsansicht Ferme de la Chapelle, LancyPapier, Leim, Farbe, Gips, Bauschaum250 x 1400 x 250 cm

Nicolas Delaroche
ds

Simone Holliger

Sie spricht nicht, 2021, Ausstellungsansicht Ferme de la Chapelle, LancyPapier, Leim, Farbe, Gips, Bauschaum250 x 1400 x 250 cm

Nicolas Delaroche

Das ist insofern bemerkenswert, als bis letztes Jahr nur jede vierte Soloschau in der Schweiz das Œuvre einer Frau zeigte (gemäss einer Studie im Auftrag der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und des Swiss Center For Social Research). Der Befund deckt sich aber mit dem internationalen Trend: Die Kuratorin Cecilia Alemani zeigte in ihrer kuratierten Ausstellung der Biennale Venedig sogar 90 Prozent Kunst von Frauen. Lange unterrepräsentierte Künstlerinnen bekommen endlich eine Bühne.

Werbung

Zweiter Befund: Es gibt nur wenige Verschiebungen in den ersten Rängen. Der Konservatismus hält schon länger an und ist nicht der Pandemie geschuldet. Das ist an sich nur logisch: Meist braucht es bis zu zwei Dekaden an harter Arbeit von Künstlern und ihren Galeristen, bis eine Position gefestigt ist, bei Frauen dauerte das oft fast ein Leben lang. Die in Stampa im Bergell malende Baslerin Miriam Cahn, gegenüber dem Vorjahr unverändert auf Rang 1, machte erst seit 2018 (Rang 16) einen Riesensprung nach vorne. Doch da hatte sie schon seit über 40 Jahren ausgestellt.

Die im argentinischen Dschungel arbeitende Baslerin Vivian Suter (Rang 8, Vorjahr 12) war lange eine Vergessene und nun eine spät Wiederentdeckte. Sie geriet überhaupt erst 2019 auf den Radar der Jury (damals auf Rang 39). Seit ihrer Präsentation an der Documenta 14 vor fünf Jahren feiert sie Erfolge zwischen London und Tiflis – nicht zuletzt dank ihren beiden gut vernetzten Galeristinnen von Karma International in Zürich und Los Angeles.

Werbung

Suter und Cahn sind Vollblutmalerinnen, die den Nerv der Zeit treffen: Cahn mit ihren Bildern von Krieg, Flüchtlingen, Geschlechterkampf und Vereinsamung; Suter mit ihren ungestümen Riesenleinwänden, in welche die Natur des Dschungels eindringt.

Drittens sind reproduzierbare Medien wie Fotografie, Netzkunst und Video – trotz NFT-Hype – erstaunlich wenig vertreten. Man kann das als Ausdruck einer gewissen Internet- und Medienmüdigkeit werten, die durch zwei Jahre Pandemie nur noch befördert wurde. Von NFT-Künstlern fehlt in der BILANZ-Liste jedenfalls jede Spur. Hingegen wird gemalt, und mit Materialien aus dem Do-it-yourself-Shop (Thomas Hirschhorn, Rang 4) oder traditionellen Gusstechniken (Ugo Rondinone, Rang 18) werden Installationen und Skulpturen geschaffen.

Jung und souverän

Bei der jüngeren Garde der Künstler unter 40 hat sich in den vordersten Rängen ebenfalls erstaunlich wenig verändert: Julian Charrière, der in seiner Kunst auf ästhetisch bezwingende Weise Ökologiesünden umkreist, ist wie letztes Jahr auf Rang 1.

Werbung

sd

«Ich versuche, die Natur um mich herum zu absorbieren und sie in abstrakter Form wiederzugeben. Die Leinwände sindDokumente von Momenten.» Vivian Suter, Rang 8

Flavio Karrer
sd

«Ich versuche, die Natur um mich herum zu absorbieren und sie in abstrakter Form wiederzugeben. Die Leinwände sindDokumente von Momenten.» Vivian Suter, Rang 8

Flavio Karrer

In Venedig, im Palazzo des Conservatorio di Musica Benedetto Marcello, brilliert er parallel zur Biennale mit einer Installation aus imposanten Findlingen, die er mit dem Drill mehrfach durchlöchert hat – als Symbol des Verbrauchs natürlicher Ressourcen durch den Menschen. Mit Andriu Deplazes (Rang 3, Vorjahr 6) gelang einem der spannendsten Maler der jungen Generation ein substanzieller Sprung nach vorne; er vermag mit seiner surrealistischen Malerei zu beeindrucken.

Werbung

Sonia Kacem (Rang 5, Vorjahr 4), letztjährige Gewinnerin des Zurich Art Prize, konnte jüngst mit einer souveränen Inszenierung im Zürcher Haus Konstruktiv zeigen, wie sie mit ihren abstrakten, aus gefundenen Textilien und Strukturen grosse Räume in überraschender Szenografie äusserst effektvoll bespielen kann.

Auch Kuratoren hiesiger Unternehmenssammlungen vermag sie zu begeistern. Von Kacem hat Roche 2019 die monumentale Arbeit «Les Sœurs» erworben. Die vier mächtigen Metallstrukturen (3,70 × 3 Meter) sind auf dem Dach des von Herzog & de Meuron erbauten Roche-Gebäudes Nummer 10 montiert. Das Migros Museum erwarb ausserdem ein Ensemble von neun ihrer Wandskulpturen. Kürzlich hat sie mit der renommierten, eng mit Bildhauern des 20. Jahrhunderts verbundenen Mailänder Fonderia Artistica Battaglia erstmals mit der traditionellen Gusstechnik gearbeitet und ihre Materialstudien mit Textil und Holz auf solide Bronze ausgeweitet.

Werbung

sdf

Vivian Suter

Ungestüm: «Frank = Panchito», Ausstellungsansicht in der Galerie Karma International, Zürich, 2022.

Annik Wetter/ courtesy of Karma International
sdf

Vivian Suter

Ungestüm: «Frank = Panchito», Ausstellungsansicht in der Galerie Karma International, Zürich, 2022.

Annik Wetter/ courtesy of Karma International

Die umtriebige Zürcher Galerie Gregor Staiger, mit der sie bereits seit 2011 zusammenarbeitet, zeigt diese Arbeiten nun in ihrer Mailänder Filiale, zusammen mit von orientalischen Mustern und Ornamenten inspirierten Tapeten. Kacems Werke kosten zwischen 3000 und 50 000 Franken.

Mit Simone Holliger (neu auf Rang 9) und Maya Rochat (neu auf Rang 10) gibt es dieses Jahr aber auch zwei vielversprechende Neuzugänge in der Liste der unter 40-Jährigen. Die 35-jährige Aargauerin Holliger fasziniert mit überdimensionalen Skulpturen aus verklebten Papierstücken, die aussehen wie rätselhafte prähistorische Steinformationen. Im Do-it-yourself-Style produziert, verweisen sie auf die Heroen der modernen Kunst, Jean Arp und Henry Moore, oder erinnern an die zerknitterten Bleche von John Chamberlain.

Werbung

Raffiniert setzt sie die Fragilität des Materials mit der überwältigenden physischen Präsenz in Kontrast. «Mich interessiert, was mit einfachen Mitteln möglich ist: Es braucht nur Messer und Kleber, um grosse Körper und Volumen entstehen zu lassen.» Erfolg ist ihr bereits beschieden: Sie gewann den begehrten Swiss Art Award 2019, und Roche, Helvetia und Julius Bär haben Werke in ihre Kunstsammlungen aufgenommen. Eine monumentale Aluminiumskulptur in Form eines weitverzweigten Gewächses wurde als Geschenk der Eidgenossenschaft am Sitz der Weltgesundheitsorganisation in Genf eingeweiht. Werke von ihr kosten zwischen 3500 und 18 000 Franken.

In der Schweiz geht eine Künstlerkarriere aber auch voran, ohne dass der offene Markt bedient wird. Preise und Stipendien, Zuschüsse, Stiftungen sowie Kunst-am-Bau-Aufträge von Städten und Kantonen sind üppig gesät. «Die staatliche Förderung erlaubt es, eine kontinuierliche Recherchearbeit aufrechtzuerhalten», so Sonia Kacem.

Werbung

Zudem gibt es eine grosse Anzahl mit Stiftungsgeldern und staatlichen Zuschüssen betriebener Off-Spaces und Schauräume wie etwa «The Last Tango» (allein Zürich zählt über 40), die nicht auf Verkäufe angewiesen sind wie kommerzielle Galerien. Gerade junge Kunstschaffende profitieren von dieser Verbindung von Imagepflege und Kunstförderung durch Banken und Versicherungen. Das hat wohl auch ästhetische Folgen: Man kann riskantere Formen finden, statt den Markt mit leicht Konsumierbarem zu füttern.

Werbung

Farbinseln zum träumen

Erstmals in der Liste der jüngeren Künstlerinnen firmiert auch Maya Rochat. Sie setzt mit ihren raumbezogenen Farbwelten eine Marke, verbindet etwa eigene Fotografien mit Acrylfarbe zu Inkjetprints auf Silberpapier, kreiert auch Teppiche und Tapeten.

Ein Auftritt in der Tate Modern 2018 war für sie ein Höhepunkt, ebenso in den Räumen der Versicherung Mobiliar 2019. Für ein Kunst-am-Bau-Projekt für die ETH Zürich taucht sie derzeit Räume in einen sinnlich erfahrbaren Parcours, wo Farbinseln voller organischer Motive zur Entspannung und zum Träumen einladen sollen. Am 12. August wird sie im KKL Luzern, begleitet von Soundkünstlerin Julie Semoroz, live auf Projektoren malen, um den schwarzen Raum in ein Farbgewitter zu tauchen. Kleine bis mittelgrosse Werke kosten 1200 bis 8000, grosse um 18 000 Franken.

Werbung

Auffallend ist, wie junge Künstlerinnen ausgetretene Pfade verlassen, sei es bei der Wahl der Materialien oder der Form der Präsentation. Sie nehmen Risiken in Kauf, statt den Markt zu bedienen. Die diesjährige Liste zeigt, mit welcher Souplesse eine neue Generation historische Positionen der Moderne neu verhandelt und mit einer Portion Ironie in die Gegenwart transferiert. Präzis konzipiert, intelligent ausgeführt und sich des ästhetischen Effekts genau bewusst.

Die Jury

Yasmin Afschar, Kuratorin, Zürich; Katharina Ammann, Direktorin Aargauer Kunsthaus, Aarau; Tobia Bezzola, Direktor MASI, Lugano; Konrad Bitterli, Direktor Kunstmuseum Winterthur; Alexandra Blättler, Sammlungskonservatorin, Kuratorin Kunstmuseum Luzern; Gioia Dal Molin, Leitende Kuratorin, Istituto Svizzero, Rom; Cornelia Dietschi Schmid, Kunsthistorikerin, Leiterin Kunstsammlung F. Hoffmann-La Roche AG, Basel; Christoph Doswald, Kurator, Zürich; Jean-Paul Felley, Directeur EDHEA, Sierre; Fanni Fetzer, Direktorin Kunstmuseum Luzern; Andreas Fiedler, Kurator, Bern/Berlin; Karin Frei Rappenecker, Kuratorin, Co-Gründerin Art Agency, Zürich; Céline Gaillard, Co-Direktorin Kunst(Zeug)Haus, Rapperswil-Jona; Winfried Heininger, Verleger Kodoji Press, Baden; Sussi Hodel, Lakeside Gallery, Unteräger/Zug; Katharina Holderegger, Kunsthistorikerin, Kritikerin und Kuratorin, Gland; Sara Izzo, Kunsthistorikerin, Leiterin Fachstelle Kunst im öffentlichen Raum (KiöR) der Stadt Zürich; Gianni Jetzer, Curator-at-Large, Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, D.C., designierter Direktor Kunstmuseum St. Gallen; Olivier Kaeser, Kurator, Director of Arta Spero, Genf; Oliver Kielmayer, Direktor Kunsthalle Winterthur; Lynn Kost, Kurator Kunstmuseum Winterthur; Roman Kurzmeyer, Kunstwissenschaftler, Kurator, Basel; Samuel Leuenberger, Gründer SALTS, Kurator Art Basel Parcours, Brennwil; Riccardo Lisi, Kurator, Valsolda; Bettina Meier-Bickel, Kunsthistorikerin BMB Art Projects, Zürich; Michelle Nicol, Kuratorin, Basel; Flurina und Gianni Paravicini, Verleger Edizioni Periferia, Luzern; Diana Pavlicek, Leiterin Kunstsammlung Schweizerische Post, Bern; Aoife Rosenmeyer, Kritikerin, Zürich; Sabine Schaschl, Direktorin Museum Haus Konstruktiv, Zürich; Christoph Schenker, Professor ZHdK, Zürich; Madeleine Schuppli, freie Kuratorin, Kunstwissenschaftlerin, Zürich; Claudia Spinelli, Leiterin Kunstraum Baden, Basel; Barbara Staubli, Kunsthistorikerin, Kuratorin Julius Bär Kunstsammlung, Zürich; Markus Stegmann, Direktor Museum Langmatt, Baden; Juri Steiner, Kurator, designierter Direktor Musée cantonal des Beaux-Arts, Lausanne; Philip Ursprung, Kunsthistoriker ETH Zürich; Sebastien Verdon, Co-Directeur, Curateur CAN Centre d’art, Neuchâtel; Nadia Veronese, Kuratorin Kunstmuseum St. Gallen; Anna Vetsch, Kuratorin, Kunsthistorikerin, Zürich; Yvonne Volkart, Forschungsleiterin Institut Kunst Gender Natur an der Hochschule für Kunst und Gestaltung, Basel; Anna Wesle, Kuratorin Museum Franz Gertsch, Stiftung Willy Michel, Burgdorf; Roland Wetzel, Direktor Museum Tinguely, Basel; Barbara Zürcher, Direktorin Haus für Kunst Uri, Altdorf; Annelise Zwez, Kunstkritikerin, Twann.

Werbung

Auch interessant

Werbung