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Ukraine-Konflikt

300 Reichste: So viel kostet die Ukraine-Invasion die russischen Superreichen

Die Folgen des Einmarsches in die Ukraine spüren die russischen Milliardäre – die ihr Geld auch in der Schweiz geparkt haben.

pamela beltrame

Pamela Beltrame

Gennady Timchenko, Russian billionaire, walks between sessions on day three of the St. Petersburg International Economic Forum (SPIEF) in St. Petersburg, Russia, on Friday, June 4, 2021. President Vladimir Putin will host Russia’s flagship investor showcase as he seeks to demonstrate its stuttering economy is back to business as usual despite continuing risks from Covid-19 and new waves of western sanctions. Photographer: Andrey Rudakov/Bloomberg

GUENNADI TIMTSCHENKO

Bloomberg

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Am Abend des 24. Februars gab Präsident Wladimir Putin den Befehl, in die Ukraine einzumarschieren – 24 Stunden danach sackte das Vermögen superreicher Russen um 39 Milliarden US-Dollar ab, wie Bloomberg berichtet. Grund dafür ist der Crash am russischen Aktienmarkt (MOEX Index -33 Prozent) sowie der Absturz der russischen Staatswährung Rubel (-25 Prozent gegenüber USD). Die Milliardäre haben somit an nur einem Tag mehr Geld verloren, als sie bis dato im bisherigen Jahresverlauf hinzugewinnen konnten.

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Ein Blick auf den Bloomberg Billionaires Index zeigt: Unter den Verlierern tummeln sich einige Namen, die sich auch auf der Liste der 300 Reichsten befinden:
 

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Guennadi Timtschenko, unter den Top Ten der 300 Reichsten der Schweiz, musste am besagten Tag einen Verlust von rund 3,7 Mrd. US-Dollar hinnehmen. Der Mehrheitsaktionär des Stahlunternehmens Severstal, das er 19 Jahre lang als CEO leitete, war diese Woche zudem von den britischen Sanktionen betroffen, da er als Putin-Vertrauter gilt. Bereits 2014, nach der Annexion der Krim durch Russland, wurden gegen Timtschenko Sanktionen vom US-Finanzministerium verhängt. 

Auch Viktor Vekselbergs Vermögen ist um 400 Millionen US-Dollar geschrumpft. Der russische Oligarch hält Beteiligungen an Sulzer (48,8 Prozent), OC Oerlikon (41 Prozent) und Swiss Steel (25,9 Prozent), besitzt aber auch Anteile an zahlreichen russischen Betrieben in der Metallverarbeitung. Vekselberg befand sich schon vor dem Ukraine-Konflikt auf der Sanktionsliste. Die Reise in die USA und das Geschäften mit dortigen Firmen ist dem Russen untersagt. 

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Noch mehr Druck auf Superreiche

Gemäss den Berechnungen von Forbes ist das Vermögen von russischen Superreichen seit dem 16. Februar um rund 126 Milliarden US-Dollar abgesackt. In einem Treffen mit verschiedenen Wirtschaftsvertretern, darunter auch Milliardären, soll Staatschef Putin diese als «notwendige Verluste» bezeichnet haben. Teilnehmer des Treffens war Forbes zufolge auch der Wahlschweizer Andrey Melnichenko, ebenfalls vertreten auf der Liste der 300 Reichsten

Trotz beschwichtigender Worte vom Staatschef dürfte sich die Lage für die russischen Superreichen noch weiter verschärfen. Die Schweiz hat am Montag beschlossen, die Sanktionen, die von der EU gegen Russland erlassen worden sind, zu übernehmen. Dazu gehört auch das Einfrieren von Vermögen von russischen Politikern wie Präsident Putin und Aussenminister Lawrow sowie von weiteren 367 Privatpersonen. Statistiken der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zufolge hielten russische Personen, Firmen und öffentliche Körperschaften am Ende des dritten Quartals 2021 insgesamt 11 Milliarden Dollar an Vermögen in der Schweiz. 

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