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«Der Tod kann ein sanfter Freund sein»

Der Chefarzt im Zürcher Triemlispital und Extrembergsteiger Oswald Oelz über Risikomanagement, Todessehnsucht und den Traum vom ewigen Leben.

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BILANZ: Als Chefarzt behandeln Sie Sterbende. Als Extrembergsteiger begeben Sie sich freiwillig in Todesgefahr. Der Tod ist Ihnen allgegenwärtig.
Oswald Oelz:


Bergsteiger preisen mitunter die Todesnähe; sie gibt dem Alpinisten den letzten Kick.


Sie sagen, Sie hätten drei oder vier Ihrer sieben Leben verbraucht



Schon Dürrenmatt hat gesagt, man müsse das Leben vom Tod her begreifen.


Was suchen Leute, die freiwillig in diesen Grenzbereich vorstossen?



Der Mensch ist also doch ein triebgesteuertes Wesen.



Manager suchen den ultimativen Kick eher im Cockpit des Privatflugzeugs – manche bezahlen ihre Leidenschaft mit dem Tod, wie letztes Jahr die Banker Müller-Möhl und Michell.



Bergsteiger sind Experten im Risikomanagement. Sie gehen messerscharf an die Grenze des Möglichen.



Haben Sie den Willen, so alt zu werden?


Aber unsere Gesellschaft verdrängt den Tod.


Ihr Lebensmotto?



… und doch wurden Sie Nachfolger des legendären Urs Hämmerli.


Zuversicht ist gut und recht, doch als Devise im Berufsalltag wenig tauglich.



Wir leben im Zeitalter der Beschleunigung. Die Führungskräfte stehen unter immensem Druck und Stress. Wie bringen Sie Job und Spitzensport unter einen Hut?



Schlafen Sie denn genug?



Als Mediziner erleben Sie die tägliche Erfolglosigkeit.

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Die moderne Medizin weckt in uns den Traum vom ewigen Leben und vom gesunden Sterben.


Lassen Sie denn Sterbehilfe in Ihren Räumlichkeiten zu?


Aktive Sterbehilfe, wie sie Exit betreibt, lehnen Sie ab?


Wenn alle Ärzte die richtige Schmerztherapie anwendeten, wäre Exit folglich überflüssig.



Wird die Lebenserwartung dank der medizinischen Forschung auf 100 Jahre steigen?



Wie viel Zeit ist Ihnen noch beschieden, um die höchsten Gipfel zu erklimmen?

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