Guten Tag,
Wie es 2025 an den Börsen weitergeht, entscheidet vor allem der neu gewählte US-Präsident. Matchentscheidend sind die Zölle.
Freund oder Feind? Donald Trump sitzt ab Januar an den Schalthebeln der Macht und beeinflusst damit massiv das Geschehen an den Finanzmärkten – zum Guten oder zum Schlechten.
kornel.ch für BILANZDie Arbeit für das Mammutprojekt startete Ende März. Bei J.P. Morgan begann eine Armada von Analysten, Strategen und Portfoliomanagern die Rendite-Erwartungen von 200 Vermögenswerten zu berechnen. 100 Experten aus aller Welt waren in die Erstellung dieser «Long-Term Capital Market Assumptions» involviert, mehr als 9000 Arbeitsstunden wurden dieses Jahr investiert. Am 23. Oktober präsentierte J.P. Morgan den 70-seitigen Report. Keine zwei Wochen später wurde er von der Aktualität überholt.
Die Wahl von Donald Trump zum 47. Präsidenten der grössten Volkswirtschaft der Welt stellte nicht nur die politische Landschaft in den USA auf den Kopf. Wie sich die Kurse an den Finanzmärkten in den kommenden Jahren entwickeln, bestimmen nicht Free Cashflow Yields, Shiller-KGVs oder Inflationsraten, sondern in erster Linie Mr. President. «Donald Trump setzt die Agenda und sonst niemand. Alle Augen sind auf die USA gerichtet», sagt Michael Strobaek, Global Chief Investment Officer bei Lombard Odier.
Vermögensverwalter beobachten das Geschehen. «Auf den Märkten klebt ein riesiger Trump-Disclaimer, wir sind überall neutral positioniert und warten ab», sagt Harald Preissler, Kapitalmarktstratege bei Bantleon. Dass Trump nicht nur zum Präsidenten gewählt wurde, sondern sich auch in beiden Kammern die Mehrheit sicherte, überraschte nicht nur ihn. Die Macht in den Händen des zuweilen recht Unberechenbaren ist so gross wie nie zuvor. Noch dazu muss sich Trump nicht um eine Wiederwahl sorgen. Experten gehen davon aus, dass er ungehemmt und frei agieren wird. «Stellt sich kein aufrichtiger Republikaner in den Weg, wird Trump schwer aufzuhalten sein», sagt Preissler.
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