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Vieles deutet auf eine Erstarkung des Dollars hin. In Kombination mit dem Überangebot bei Schlüsselrohstoffen stehen vom Wachstum abhängige Rohstoffe weiter unter Druck.
Ole Sloth Hansen
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Rohstoffe fielen in der vergangenen Woche auf ihr 13-Jahres-Tief aus dem August zurück. Dies nachdem robuste Daten vom US-Arbeitsmark eine Zinswende im Dezember wahrscheinlicher machen. Die Zinsaussichten und Spekulationen um eine mögliche Ausweitung des QE-Programms der EZB haben den Dollar weiter gestärkt.
In Kombination mit dem Überangebot von Schlüsselrohstoffen zu einer Zeit, in der das globale Wirtschaftswachstum und somit auch die Rohstoffnachfrage unsicher sind, werden wachstumsabhängige Rohstoffe weiter unter Druck gesetzt. Der Bloomberg Rohstoffindex verlor vergangene Woche 2,7 Prozent – einzig der Agrarrohstoffsektor konnte zulegen.
Aufgrund des jüngsten Fed-Meetings erlebten Gold und Silber eine der schlechtesten Wochen des Jahres. Hedgefonds, die Gold noch vor einem Monat auf die Marke von 1.192 Dollar pro Feinunze klettern liessen, sind vom aggressiven Statement der Fed auf dem falschen Fuss erwischt worden. Das hatte schliesslich immense Liquidationen einiger Longpositionen zur Folge.
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Zuvor lautete das Argument der Saxo Bank, dass eine erste Zinserhöhung Käufe begünstigen könnte. Aber wenn der Markt die letzten Entwicklungen derart missinterpretiert, wird der Aufbau von Vertrauen noch eine ganze Zeit dauern. Die Unsicherheit über die Zinswende wird die Rohstoffe wohl bis zur entscheidenden Fed-Sitzung Mitte Dezember in Atem halten.
Die Aussicht auf eine Jahresendrallye beim Dollar sorgte beim Rohöl für zusätzlichen Verkaufsdruck. Dadurch wurden die erst kürzlich erzielten Kursgewinne teilweise wieder abgegeben. Grund hierfür ist der US-Produktionszuwachs auf 9,16 Millionen Barrel täglich in Kombination mit einer nach wie vor auf Hochtouren laufenden Opec-Produktion. Kurzfristig wird die Opec-Produktion mit Hilfe des Iran noch weiter ansteigen, so dass sich der Gleichgewichtsprozess weiter hinauszögern wird.
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